Bibliothek. Heilung von Trauma
In nahezu jeder spirituellen Weisheitslehre wird Leiden als ein Tor zum Erwachen angesehen.
In der westlichen Tradition lässt sich diese Verbindung auch in der dunklen Nacht der Seele in der mittelalterlichen Mystik erkennen. Die transformierende Kraft des Leidens findet ihren vielleicht klarsten Ausdruck in den vier edlen Wahrheiten in den Lehren Buddhas. Obwohl Leiden und Trauma nicht identisch sind, können uns die Erkenntnisse Buddhas zur Natur des Leidens einen machtvollen Weg zeigen, wenn wir die Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen in unserem Leben erforschen. Die Grundzüge der Lehre Buddhas bieten uns eine Anleitung zur Heilung von traumatischen Erfahrungen und zur Wiedererlangung eines Gefühls von Ganzheit in unserem Leben. Mit der ersten der vier edlen Wahrheiten lehrt Buddha seine Schüler, dass Leiden ein Teil des Menschseins ist. Wenn wir uns nur darum bemühen, herausfordernde, schmerzhafte Erfahrungen zu vermeiden, gibt es keine Möglichkeit, einen Heilungsprozess in Gang zu bringen. Es ist vielmehr so, dass Verleugnung gerade die Bedingungen schafft, die unnötiges Leiden erzeugt und verlängert. Die zweite der vier edlen Wahrheiten besagt, dass wir herausfinden müssen, warum wir leiden. Wir müssen den Mut aufbringen, unser Leiden tiefgründig, klar und entschlossen anzusehen. |
Wir gehen oft stillschweigend davon aus, dass all unser Leiden auf Ereignisse aus der Vergangenheit zurückgeht. In Wirklichkeit rührt unser Leiden jedoch nicht von den Ereignissen her, die das Trauma ursprünglich ausgelöst haben, sondern davon, wie wir mit den Auswirkungen umgehen, die das vergangene Ereignis in der Gegenwart für uns hat.
In der dritten edlen Wahrheit erklärt Buddha, dass Leiden transformiert und geheilt werden kann. Diese Aussage kann denjenigen von uns, die Trauma erlitten haben, einen ganz erheblichen Vertrauensvorschuss abverlangen , aber wir sind dazu fähig, uns von einem Trauma wieder zu erholen. Während ich Menschen in ihrer Heilung begleitet habe, hat diese Erkenntnis mich gelehrt, dass diese Fähigkeit zur Heilung angeboren ist. Die vierte edle Wahrheit erklärt, dass wir einen passenden Weg finden müssen, nachdem wir die Ursache unseres Leidens erkannt haben. Ich bin überzeugt davon, dass bestimmte Übungen in der Traumaheilung zusammen mit einem tiefen Verstehen der Ursachen eines Trauma und der Funktion unseres Nervensystems ein Weg sein können, der uns aus unserem Leiden hinausführt und uns dabei hilft, das einfache Wunder des Lebens wiederzufinden. |
Fragen über Trauma und Missbrauch
Trauma und Missbrauch Frage: Während ich meinen spirituellen Weg gehe, bin ich auf einige schwierige Bereiche meiner Kindheit gestoßen. Ich erkannte nach 50 Jahren, dass mein Vater mich missbraucht hat. Ich bin ungeheuer wütend auf ihn und kann mich jetzt an einige Einzelheiten erinnern, bis zurück in meine Kindheit. Es fällt mir jetzt so schwer, Liebe für ihn zu empfinden und auszudrücken. Ist es natürlich, dass ich mir wünsche, es mit ihm anzusprechen, und ist es überhaupt sinnvoll? Wie kann ich diese Wunde auf spirituelle Weise heilen? Antwort: Deine Frage ist komplex. Ich weiß nicht genau, wie dein Vater dich missbraucht hat, aber ich nehme an, dass es sowohl sexueller als auch emotionaler Missbrauch war. Der Schlüssel dazu, diese Wunden aus der Vergangenheit zu heilen, ist, in den gegenwärtigen Moment hinein zu erwachen und dein Leben mehr in der Gegenwart zu leben. Der gegenwärtige Moment ist frei von der Vergangenheit, und deshalb lösen sich die Wunden und Trauma der Vergangenheit auf und verschwinden, als ob sie niemals existiert hätten, wenn du für die Gegenwart erwachst. Es ist ein Weg in 2 Schritten. Zuerst lerne die Kunst, völlig in der Gegenwart zu sein. Öffne dich für die Dimension in dir, die völlig in der Gegenwart existiert, und nirgendwo sonst. Wenn du Anleitung dazu brauchst, dann suche sie dir. Wenn du dich auf dieser höheren Bewusstseinsebene kennst, dann erst kann die Arbeit der Heilung und Befreiung wirklich beginnen. Von einem Ort der Präsenz in dir aus kannst du den alten Wunden und Trauma deiner Vergangenheit erlauben, in das Licht des Bewusstseins aufzusteigen. Dies bedeutet, dass du allen Gefühlen erlaubst, aufzusteigen und bewusst erfahren zu werden, aber mit einer Energie von Liebe und Akzeptanz. Du versuchst nicht, diese Gefühle loszuwerden. Du erkennst einfach an, dass diese Gefühle in dir existieren, und du erlaubst ihnen, ausgedrückt zu werden. In deinem Beispiel würdest du der Wut in dir erlauben, aufzusteigen, und sie völlig in dir auszudrücken. Sie ist in dir vorhanden, also hat sie ein Recht, hier zu sein und sich auszudrücken. Es bedeutet nicht, dass du sie vor deinem Vater ausdrückst, zumindest nicht in seiner Gegenwart. Geh in dein Zimmer. Schließ deine Augen und stell dir vor, dass er vor dir sitzt, und lass alles raus. Halte nichts zurück. Dass Du es richtig machst, wirst du daran erkennen, dass du nach einiger Zeit anfängst zu lachen. Du wirst sehen, wie ungeheuerlich Ärger und Wut sein können, wenn du sie nicht unterdrückst und es zulässt, sie völlig auszudrücken und dabei Verantwortung für deine Gefühle übernimmst. Den Ärger und die Wut auszudrücken wäre aber nur ein Teil des ganzen Bildes. Unter dem Ärger ist Verletzung, unter der Verletzung ist Bedürftigkeit, unter der Bedürftigkeit ist Angst, und unter der Angst ist Liebe. Es ist wie eine Pyramide von unterdrückten Gefühlen, die sich auflöst, wenn du es zulässt, all diese Gefühle bewusst auszudrücken. Und es ist Liebe, die sich letztendlich unter allem zeigt. Habe also keine Angst vor deinen Gefühlen. Der Schlüssel ist, sie völlig auszudrücken, aber mit Verantwortung und in einer Energie von Liebe, Mitgefühl und Akzeptieren. Wir tragen diese alten Wunden in uns, weil wir die Gefühle unterdrückt haben, die mit diesen Wunden entstanden sind, als wir Kinder waren. Wenn sie unterdrückt sind, werden sie dich auf negative und einschränkende Weise beeinflussen. Und deshalb musst du den Vorgang der Unterdrückung umkehren, indem du zulässt, dass diese Gefühle und Erinnerungen aufsteigen. Gleichzeitig bleibst du völlig gegenwärtig, präsent, und beobachtest die Gefühle, wie sie aufsteigen. Ich schlage nicht vor, dass du diesen Gefühlen immer wieder nachgibst. Sie kommen aus der Vergangenheit, und sind einfach in dir stecken geblieben. Sie haben keine andere Bedeutung als die, dass sie in dir stecken geblieben sind und ins Bewusstsein gebracht werden müssen, und durch die Kraft von Akzeptanz und Liebe freigesetzt werden müssen. Für jemanden, der wirklich aus dem Weg des Erwachens ist, gibt es kein anderes Interesse an der Vergangenheit als das, sie auf eine Weise ins Bewusstsein zu bringen, die heilt und sie zurücklässt. In Wirklichkeit gibt es kein Leben außerhalb dieses Moments. Die Tatsache, dass du missbrauchst wurdest, bedeutet mit großer Wahrscheinlichkeit, dass es vor allem um eine Lernerfahrung für deine Seele geht. Missbrauch oder jede andere Art von Leiden erschafft oft eine Gelegenheit für tiefe Heilung auf der Seelenebene. Du brauchst vielleicht Unterstützung und Anleitung darin, die Lektion für deine Seele zu erkennen. Was deine gegenwärtige Beziehung zu deinem Vater betrifft: es gibt keine Regel oder kein Gesetz, dass du deinen Vater lieben oder Zuneigung zu ihm fühlen musst. Es gibt in dieser Hinsicht kein richtig oder falsch. In der Fülle des gegenwärtigen Moments ist er nicht dein Vater. Er ist einfach ein anderes Wesen, das sich dir gegenüber in der Vergangenheit aktiv missbräuchlich verhalten hat. Wenn du ihn mit diesem Thema wirklich konfrontieren möchtest, dann tu es, aber ich würde dazu um innere Weisheit bitten. Wird die Konfrontation zur Heilung und Befreiung führen? Wird es dich für die Liebe öffnen? Wird es dich ermächtigen? Wird es ihm auf irgend eine Weise helfen? Und zuletzt möchte ich dir sagen, dass authentisches Verzeihen eine große Heilungskraft hat, aber du kannst nicht oberflächlich verzeihen. Verzeihen ist eine Qualität des Herzens, und entsteht, wenn wir all die Gefühle von Verletzung, Ärger und Wut gefühlt haben. Wahre Vergebung kann nicht entstehen, solange wir diese Gefühle unbewusst in uns tragen. Und auch hier gibt es kein Gesetz, das sagt, dass du ihm vergeben musst- auch wenn es für dein Herz heilend wäre. heilung von trauma- eine neue art von therapie
Die Heilung von Traumafolgen braucht eine neue Art der Therapie: Klient und Therapeut müssen miteinander in Bewegung geraten können. Alle starren Theorien und Vorschriften schaden nur, ehrliches Mitgefühl , neueste Therapieformen und Meditation sind notwendig zur Heilung von Trauma. Ungeheilte seelische Wunden und Verletzungen aus traumatischen Erfahrungen oder Verlusten überschatten unsere Fähigkeit zu Beziehungen und zur Selbstliebe. Daraus entstehen oft die Unfähigkeit, Liebe zu geben und anzunehmen, Isolation und Angst vor Menschen, Situationen und den Anforderungen unseres Lebens. In sehr individueller psychologischer und spiritueller Heilungsarbeit bringen wir Bewusstheit und Verstehen in traumatische Erfahrungen aus der Vergangenheit, so daß wir wieder frei und mit Vertrauen am Leben teilnehmen können. Veetman sieht Trauma als außergewöhnliche Chance im menschlichen Leben – vom evolutionären Verständnis der Quelle eines Traumas bis hin zu einer spirituellen Dimension, die uns erkennen lässt, dass wir als menschliche Wesen durch die Heilung eines Traumas enorm gestärkt werden können, und unsere Verbindung zu etwas Höherem erkennen können- die tiefste Heilung. Trauma ist weder eine Krankheit noch eine Störung. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Verletzung, verursacht durch lähmende Furcht und Gefühle von Hilflosigkeit und Verlust. Traumatische Reaktionen sind Teil eines hochintelligenten psychosomatischen Selbstschutzsystems, das Fachleute ebenso wie Laien oft unbeabsichtigt blockieren. Wenn wir jedoch lernen, auf die Weisheit des Körpers zu hören, der sich in einer Sprache ohne Worte ausdrückt, kann ein Trauma transformiert und aufgelöst werden. Entscheidend dabei ist, unsere innewohnende Fähigkeit zur Selbstregulation von hohen Aktivierungszuständen und intensiven Emotionen wieder nutzen zu lernen, Schritt für Schritt. Viele Menschen schaffen es allein , traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Warum das so ist, können Psychologen noch nicht sagen. Sicher scheint bisher eins: Es liegt weniger daran, wie robust die Seele eines Menschen ist, und mehr daran, was ihm geschieht und wie es geschieht, ob z.B. die Umstände besonders erschütternd oder demütigend sind. Entscheidend ist auch, wie die Umwelt reagiert, ob sie das Opfer nachher unterstützt oder das Geschehene verleugnet und ihm im schlimmsten Fall eine Mitschuld zuweist. Natürlich ist auch das Alter entscheidend, und die Fähigkeit, das Geschehene zu verstehen und zu verarbeiten und darüber zusprechen. Je früher eine traumatische Erfahrung geschieht, desto tiefer wird sie das Lebensgefühl bestimmen und den Selbstwert eines Menschen verletzen. Traumatische Erfahrungen hinterlassen in der Seele Wunden, die meist viel schwerer verheilen als körperliche Wunden. Menschen, die traumatische Erfahrungen erlitten haben, scheint es so, als ob ihre Seele in mehrere Teile zerrissen sei. Sie leben mit vollkommen entgegengesetzten Gefühlen und Gedanken: reizbar und erstarrt, von Erinnerungen überflutet und ohne Erinnerungen, voller Wut und Scham. Bei einem Trauma zerbricht in einer schockartigen Situation die ganze psychische Organisationsstruktur eines Menschen. Die Seele wird überfordert und überwältigt, und wenn sie das Trauma nicht verarbeiten oder verdauen kann, und schließlich gebrochen. Bei vielen traumatisierten Menschen geschieht Introjektion: Das Opfer identifiziert sich mit dem Aggressor. Denn das, was ihm von einer vertrauten Person angetan wird, ist unerträglich und es kann sich kaum vorstellen, daß ein Mensch das tut. Daher nimmt das Opfer die Tat des Täters in sich selbst hinein, schreibt es sich selbst zu. Und das Opfer übernimmt auch das unbewusste Schuldgefühl des Täters, das dieser selbst meist nicht empfindet, so daß die Aggression und die Schuld wie Fremdkörper in seiner Seele weiterleben. Auch in der Familie entstehen Trauma. Kinder werden missbraucht und misshandelt. Die häufigste Form der Gewalt gegen Kinder ist Vernachlässigung: wenn Kinder nicht ausreichend ernährt , gesundheitlich schlecht versorgt oder nicht vor Gefahren geschützt werden. Traumatische Erfahrungen können auch durch Deprivation entstehen, einem Mangel an Zuwendung und Geborgenheit, ausgelöst durch Verlust, Tod oder Trennung der Eltern und geliebter Menschen. Der Kölner Traumaforscher Gottfried Fischer sagt: Symptome, die jemand als Folgen eines Traumas entwickelt, weisen darauf hin , was einem Opfer widerfahren ist, und zugleich daran, wie er die traumatische Situation zu bewältigen versuchte. Forscher vermuten, daß in der traumatischen Situation das wahrnehmende Bewusstsein ausgeschaltet wird. So wie man im Schock nicht sprechen kann, kann es auch sein, daß die schockierende Erfahrung nicht als sprachlich faßbare Erinnerung gespeichert wird, sondern als Körperempfindungen, Bilder oder quälende Gefühle. Daher kann man sich in der Behandlung nur der Realität des Opfers annähern, denn es ist schwer, in der Therapie zwischen Bildern, Phantasien und Erinnerungen zu unterscheiden. Aber diese Annäherung sollte in jeder Traumatherapie versucht werden. Der Therapeut sollte selbst keine Angst vor der Aufdeckung eines Trauma haben, und dem Patienten helfen, sich von Schuldgefühlen und den Folgen des Schreckens zu befreien. Die seelischen Folgen sehr unterschiedlicher traumatisierender Erlebnisse bezeichnet die Psychotherapie als "posttraumatische Belastungsstörungen". Es existiert ein komplexes Bild der Symptome: Flashbacks-plötzliches Wiedererleben der traumatisierenden Situation- und Alpträume, emotionale Taubheit und fehlende Gefühle, Schreckhaftigkeit und Übererregung; Depressionen, Ängste und Schlaflosigkeit; das Vermeiden von Situationen und Verhalten, die an das Trauma erinnern könnten, fehlende Belastbarkeit und Selbstvertrauen im täglichen Leben, Unfähigkeit zu erfüllenden menschlichen Beziehungen, Scham- und Schuldgefühle. Grundsätzlich liegt der Schlüssel zum Verständnis der posttraumatischen Störungen in der traumatisierenden Situation selbst. Bei Traumata wie Folter oder Mißbrauch dagegen dient eine psychotherapeutische Arbeit mit dem Körper oft dazu, die toten Zonen des Erlebens erst einmal wieder zugänglich zu machen. Der Gedanke, blockierte Selbstheilungskräfte wieder in Gang zu bringen, steckt auch hinter einer Methode, in der der Patient mit den Augen den schnellen Fingerbewegungen des Therapeuten folgt, während er sich das traumatische Ereignis vergegenwärtigt. Nach vielen empirischen Studien kommt es dabei zu einer Auflösung belastender Gefühle und negativer Gedanken. Man erklärt sich das so, daß in der traumatischen Situation das Gehirn das Geschehen nicht verarbeiten kann, in der therapeutischen Aufspaltung der Aufmerksamkeit aber dann neue neuronale Verbindungen geschaltet werden, die es ermöglichen, zu einer Integration der Erfahrung zu kommen. Die Integration des Geschehenen ist im Grunde das Ziel jeder Trauma-Therapie: Daß die Gefühle aus der traumatischen Situation einen nicht mehr beherrschen; dass das Trauma zu einer Erinnerung werden kann, zu etwas, das einem widerfuhr, aber nicht mehr bedrängt; dass aus dem Betroffenen jemand wird, der etwas in seiner Vergangenheit erlebt oder überlebt hat. Vor aller Bearbeitung des Traumas gilt es den Betroffenen zu helfen, sich in ihrem Körper und in ihrer Welt wieder zurechtzufinden. Therapeuten sprechen davon, die eigenen Ressourcen zu reaktivieren, also diejenigen Kräfte, über die ein Mensch vor seinem traumatischen Erlebnis verfügte. Die alte Freude, die alte Tatkraft, die alte Lebendigkeit. Für einen Menschen, der an seinem Trauma anhaltend leidet, ist seine Geschichte stehengeblieben im Schock. Wem es gelingt, frühere Kräfte wiederzubeleben, sich wieder mit dem Menschen zu verbinden, der er vor dem Trauma war, dessen Wunde kann vernarben. Er gewinnt seine Lebensgeschichte zurück, in der das Trauma eine Erinnerung aus der Vergangenheit werden kann. Ob es nach sexuellem Missbrauch später zu seelischen Störungen kommt, hängt von der Situation ab. Besonders traumatisch wirkt sich eine mit Gewalt erzwungene Handlung aus, wenn sich der Missbrauch über längere Zeit erstreckt, wenn mehrere Personen beteiligt sind oder wenn der eigene Vater der Täter ist. In seinem Buch über Inzest schreibt der Düsseldorfer Psychoanalytiker Matthias Hirsch, daß weniger die einzelne Handlung zerstörend ist, als vielmehr die Tatsache, daß das Kind in seinen Gefühlen und in seinem Urteil über die Realität völlig verwirrt wird. Wird der Missbrauch in der Familie auch noch verschwiegen, kommt das Kind in eine ähnliche Situation wie der Gefolterte in der Gesellschaft: er hat etwas erlebt,das niemand wahrhaben möchte und vielleicht sogar niemand glaubt. Daher muss es diese Erfahrung an einem Platz in seiner Seele begraben, von dem es glaubt, daß von dort nichts mehr an die Oberfläche , ins Bewusstsein, kommt. In einer Situation, in der unser Leben oder unsere seelische Integrität bedroht sind, oder in der wir das Gefühl haben, wir seien bedroht, gibt es nur zwei instinktive Reaktionen: Flucht oder Kampf. Das mißbrauchte Kind kann aber nicht fliehen oder kämpfen. wie alle Opfer einer traumatischen Situation. Ein Ausweg ist, sich totzustellen, nichts mehr zu fühlen, um nicht von schmerzhaften Gefühlen überwältigt zu werden. Die Situation mit dem Bewusstsein verlassen, während der Körper sie durchlebt, um sie nicht bewusst erleben zu müssen. Die Psychotherapie nennt dies "Dissoziation", wenn so das traumatische Erleben aufgespalten wird, oder "Derealisierung", wenn jemand sich in eine andere, phantasierte Wirklichkeit begibt. Dies sind Schutzmechanismen in der traumatischen Situation, die allerdings später zu Symptomen einer seelischen Störung werden können, wenn man sie im weiteren Leben beibehält, wenn man sich nicht spürt, betäubt ist, sich abgestumpft oder kalt fühlt. Künstlerische, gestalterische und körperbezogene Methoden werden daher genauso herangezogen wie das therapeutische Gespräch und therapeutische Techniken. Die Behandlung von Traumafolgen richtet sich nach der Art des Traumas. Man unterscheidet Traumata als Folge einmaliger plötzlicher Ereignisse, wie eines Überfalls, eines Verkehrsunfalls, einer Katastrophe oder des überraschenden Todes einer geliebten Person, und Traumata, die in Verbindung mit lang anhaltenden menschlichen Übergriffen stehen wie Folter, Mißbrauch oder Mißhandlung. Traumata des ersten Typs sind am ehesten mit einer Therapie zu behandeln, die einen Fokus auf die traumatische Situation selbst und das Vermeiden einer ähnlichen Situation richtet. So lassen sich zum Beispiel bei der Behandlung der Opfer von Verkehrsunfällen gute Erfolge mit einer Verhaltenstherapie erzielen, bei der die Patienten den Unfall in der Vorstellung oder an Ort und Stelle noch einmal durchgehen, wodurch das Erlebte allmählich weniger belastend wird. Psychologen sprechen dabei von ,,Konfrontationsrnethode". Die Psychotherapie bedient sich zum Teil derselben Mechanismen, zu denen der Mensch aus Selbstschutz in der traumatischen Situation greift. Zum Beispiel der Dissoziation. Aus der Hypnotherapie, einer psychotherapeutischen Schule, die Methoden der klassischen Hypnose aufgreift und mit veränderten Bewußtseinszuständen arbeitet, stammt die Technik der ,,aktiven Dissoziation". Dabei spricht der Patient über das Ereignis, beispielsweise einen Raubüberfall, als ob er ihn auf einem Bildschirm als Film vor sich sehen würde. Er tritt in den Film hinein, um zu spüren, was er dort erlebt, und geht wieder hinaus, wenn es zuviel wird, und dies mehrfach hin und her. Er kann dabei auch aufgefordert werden, in die Angst und die Spannung hineinzuatmen, die er dabei spürt, damit sich die alte Erstarrung löst. In der traumatischen Situation bleibt ein Mensch ja sozusagen mitten in einer Bewegung oder Handlung stehen, wenn er von dem Ereignis überwältigt wird. Körperbezogene Techniken, mit deren Hilfe im Atmen oder Zittern des Körpers die schockgefrorene Spannung freigegeben wird, dienen dazu, unvollendete Bewegungen oder Handlungen zu vollenden und damit körperlich wieder handlungsfähig zu werden. Kann ich bei bewusstsein bleiben?
Was notwendig ist, ist, dass diese schmerzhaften Erfahrungen, die sich in deinem System eingeschlossen haben, erlebt werden, ohne unbewusst zu werden. Sobald das erlebt werden kann, ohne unbewusst zu werden - und ich spreche nicht davon, die Vergangenheit neu zu erleben, weil die Vergangenheit die Vergangenheit ist, ich spreche von der Gegenwart, welche Ängste auch immer in der Gegenwart sind - wenn man inmitten von allem, was sich entfaltet, bewusst bleiben kann, löst es sich aus deinem System. Aus deinem Bewusstsein, aus deinem physischem Körper und subtilen Körper. Das ist das Prinzip. Völlig bewusst zu bleiben, wie sich etwas offenbart, öffnet und hindurchströmt, das ist es, was es freisetzt. Das ist das Geheimnis. Das ist der Mechanismus. Kann ich bei Bewusstsein bleiben? Deshalb ist es wirklich wichtig zu wissen, besonders wenn du eine traumatische Wunde hast. Wenn du etwas erlebst, womit du nicht bewusst bleiben kannst, wenn du dich völlig in Angst und Schrecken verlierst, verhältst du dich einfach re-traumatisierend. Du schliesst es tiefer in das System ein. Wenn das der Fall ist, dann ist das ein Hinweis, dass du jemanden brauchst, der darin wirklich gut ist, so dass du dies erleben kannst, ohne unbewusst zu werden, so dass es sich befreit, anstatt sich noch tiefer in das System einzuschliessen. Das Prinzip ist im Grund relativ einfach. Deshalb dränge ich die Leute nicht mehr, wenn es um jede Art von Angst geht. Ich habe gesehen, dass wir, wenn wir bereit sind, jeder Angst begegnen, die auftritt. Und wenn wir vorzeitig hineingedrängt werden, werden wir unbewusst. selbstheilung durch bewusstes mitgefühl
Meditation Mitgefühl- Liebevolle Güte In der Achtsamkeitsmeditation bestärken wir die begriffliche Ebene des Geistes nicht, vielmehr beobachten wir sie lediglich. Wir betrachten sie einfach als begriffliche, ordnende Instanz. Die Meditation über Mitgefühl jedoch richtet sich durchaus auf diesen konzeptionellen Aspekt. Gerade hier haben wir eigentlich die Möglichkeit, aus dieser Ebene tiefgreifenden Nutzen zu ziehen. Indem wir sie mit liebevollem Mitgefühl erfüllen, läutern wir sie. Diese Meditation schöpft· den an Begriffen, Gedanken und Worten orientierten Geistesbezirk so sinnvoll wie möglich aus. Wir bilden eine geistige Fähigkeit aus. Eine solche Entwicklung könnte sich auf jedes Wesensmerkmal beziehen. Wir könnten Neid entwickeln, und wir könnten Zorn entwickeln. Übung macht in jedem Fall den Meister: das Praktizieren von Neid oder Zorn führt zur Neubildung neidvoller oder zorniger Gefühle, während die Hinwendung zur Liebe wiederum liebevolle Gedanken im Geiste erweckt. In diesem Fall wird liebevolle Güte einerseits durch das Erkennen der hitzigen Empfindungen des Zorns und andererseits durch das Erfahren einer von Herzenswärme und Geduld ausgelösten Offenheit und Ruhe gefördert. Indem wir der Bezirke des Unwillens und Schuldbewusstseins gewahr werden und uns aus der Isolation von anderen und von unserem tiefsten Selbst lösen, strahlen wir mit Worten wie "Möge ich glücklich sein; möge ich frei sein von Leid" liebevolle Gefühle auf uns selbst und schließlich auch auf alle anderen Wesen aus. Möglicherweise kommen uns diese Worte anfangs ein wenig mechanisch vor - eben nur als Worte. Vielleicht mischen sich auch Gefühle der Unwürdigkeit mit ein: "Ach, das ist ja Selbstverwöhnung, Flucht vor der Verantwortung." Wenn wir uns selbst zum ersten Mal Liebe entgegenzubringen versuchen, unterliegen wir häufig der Vorstellung, keine Liebe zu verdienen. Das rationale Ego bringt zahlreiche Argumente vor, die uns diese Meditation verleiden sollen. Solche Argumente ergeben sich aus Konditionierungen, die man äußerst sorgfältig beobachten sollte. Sie warnen uns nämlich vor zahlreichen Umständen, die uns für die Vollkommenheit, für die Faszination des Lebens blind machen vor all dem, was uns gegenüber unserer eigenen Schönheit abstumpft und uns suggeriert, wir seien tatsächlich nichts wert, der Weg zur Erleuchtung sei uns verbaut und eine Weiterentwicklung sei bei unserem verkorksten Wesen auch gar nicht möglich. Auf einer bestimmten mentalen Ebene sind diese Gedanken immer wieder in Gang gehalten und gefördert worden. Nun aber entwickeln wir etwas, das an ihre Stelle treten kann und eine weit machtvollere Art von Bewusstheit hervorbringt als jene negativen Strukturen. Es ersetzt sie auf dem Wege sanfter Beharrlichkeit und Zuversicht. Zu Anfang verhält sich jene wankende Selbstkritik und Selbstverleugnung wie festgebackene Ackerkrume, die fast undurchdringlich erscheint, durch die Vermischung mit Wasser und einigen Nährstoffen jedoch zur Grundlage intensiven Wachstums wird. Wir lernen, uns selbst mit Herzenswärme und Geduld zu begegnen und diese Eigenschaften weiterzuentwickeln. Diese positiven Wesenszüge können weniger heilsame Kräfte auf ganz natürliche Weise ersetzen. Eine der Möglichkeiten, liebevolle Güte zu entwickeln, ist die Besinnung auf unsere eigenen positiven Eigenschaften. Ich habe schon mit Menschen gearbeitet, die von sich sagten: "Positive Eigenschaften habe ich nicht; ich kann wirklich nichts Schönes an mir entdecken." Und ich sage: "Das ist bestimmt eine große Last, wenn man das Gefühl hat, nicht geliebt oder liebenswert zu sein." "Oh ja, es ist wirklich schlimm, niemanden lieben zu können - und sich selbst erst recht nicht." "Es muss viele Menschen geben, denen es so geht." „Ja, und solche Gefühle sind schrecklich für die Leute. Sie sind so einsam, so abgeschnitten von den anderen." Hier tritt also das tiefe Mitempfinden zutage, das diese Person für die menschliche Situation aufbringt. Sie spricht so liebevoll von sich selbst, weil sie sich der Sorge um die Vereinsamung der anderen bewusst wurde, zu der sie früher keinen Zugang gefunden hatte. Nun ist sie auf jemanden gestoßen, der sich in einer Notlage befindet, und dieser Jemand ist sie zufällig selbst. Jetzt kann sie Gefühle des Wohlwollens auf jenen Raum in sich selbst ausstrahlen, der sich so sehr nach Ganzheit sehnt. Und gen au auf diese Weise wird Meditation vollzogen. Wir verströmen Liebe auf jenes Wesen, das der Liebe entbehrt, und strahlen diese liebevolle Energie schließlich auf alle fühlenden Wesen aus. Als ich mich erstmals mit dieser Praxis beschäftigte, und beispielsweise angesichts meines Ärgers bei einem persönlichen Streit meiner eigenen Betroffenheit gewahr wurde - , begann ich meinem Gegenüber innerlich liebevolle Güte zuzusenden, fest überzeugt, ihn damit zu beschwichtigen und mein eigenes hohes Meditationsniveau unter Beweis zu stellen. Und dennoch war ich zornig - es war mein eigenes Leid, dem ich gegenüberstand. Ich selbst war derjenige, der liebevoller Güte bedurfte. So lernte ich, dass ich erst einmal Liebe zu mir selbst entwickeln musste, bevor ich mich einer anderen Person öffnen konnte. Liebevolle Gefühle auf jemanden auszustrahlen, über den ich mich ärgerte, war nur ein "Egotrip", der zu weiterer Entfremdung führte. Dem anderen tat ich damit keinen Gefallen; ich spürte nur allzu deutlich den subtilen Beigeschmack der Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit in meinem Verhalten. Als ich jedoch in meinem Herzen Raum für mich selbst schaffen konnte, war ich imstande, meine Verärgerung oder Frustration zu akzeptieren, ohne mich von ihr bedroht zu fühlen. Ich konnte ihr den Freiraum geben, den sie zu ihrer Auflösung brauchte. Und dies gab auch der anderen Person die Freiheit, sich von ihrem Zorn zu lösen. Wir müssen erst eins mit unserem eigenen Herzen sein, bevor wir anderen Liebe schenken können. Die Kraft von Mitgefühl und liebevoller Güte ist so gewaltig, dass jemand, dem wir sie konzentriert zusenden, sie in ruhiger Verfassung ganz deutlich wahrnehmen kann. Es ist eine fühlbare, aber subtile Energie, die bewusst gesteuert werden kann und dem Wesen fürsorglicher Achtsamkeit, dem Grundelement jeder Heilung, überaus ähnlich ist. Während wir unser Herz im Verlaufe unserer Meditationspraxis mehr und mehr öffnen, beginnen wir die unbeschreibliche Kraft jener Liebe wirklich zu erfahren. Und wir erkennen, wie schwer es uns all unsere eingebildeten Unwürdigkeitsgefühle und Ängste, all unsere Zweifel und Verlangen machen, immer Liebe zu empfinden. Noch schwerer fällt es uns aber, ganz ohne Liebe zu leben. Verzweiflung- ein innerer Winter
Verzweiflung- ein innerer Winter. Verzweiflung nimmt uns auf, wenn wir nirgendwo anders hingehen können; wenn wir das Gefühl haben, dass das Herz nicht mehr brechen kann, wenn unsere Welt oder unsere Lieben verschwinden, wenn wir das Gefühl haben, dass wir nicht geliebt werden können oder es nicht verdienen, geliebt zu werden, wenn unser Gott enttäuscht, wenn unsere Welt enttäuscht oder wenn unser Körper tiefe Schmerzen in einer Weise trägt, die nicht wegzugehen scheint. Verzweiflung ist ein Zufluchtsort mit einer eigenen, vorübergehenden Form von Schönheit und Selbstmitgefühl, sie ist die Einladung, die wir annehmen, wenn wir uns von Verletzung befreien wollen. Verzweiflung ist ein letzter Schutz. Durch Verzweiflung zu verschwinden, bedeutet, eine vorübergehende, aber notwendige Illusion zu suchen, einen Ort, an dem wir hoffen, dass uns nichts mehr auf dieselbe Weise finden kann. >>>Weiter zum vollständigen Artikel Traumaheilung. ZU EINER ERLÖSENDEN PRÄSENZ WERDEN.
ZU EINER ERLÖSENDEN PRÄSENZ WERDEN. Letztes Jahr und viele Male vorher war ich gesegnet, in Anwesenheit eines großen spirituellen Lehrers, Adyashanti, während seiner Besuche in Europa, zu sein. Umso mehr war ich gesegnet, dass ich ihm eine Frage stellen konnte. Als engagierter spiritueller Suchender, der auch Trauma- Arbeit macht und sein eigenes Trauma geheilt hat, genoss ich die Gelegenheit, zu fragen, wie wir mit Traumata umgehen sollen. „Da wir nicht unsere Gedanken oder unsere Emotionen sind, ignorieren wir sie, wenn sie auftauchen?“ Adya antwortete nachdrücklich: Nein! Es ließ mein Herz singen, als ich hörte, wie ein wahrer spiritueller Meister dieses wichtige Thema mit dem Mitgefühl und der Aufmerksamkeit, die es verdient, annahm. Er fragte: Wenn du ein Kind siehst, das vor Schmerzen in der Ecke kauert, was ist dein natürlicher Instinkt? Natürlich willst du deine Arme um dieses unschuldige Wesen legen und es trösten. Dein Mitgefühl ist automatisch. Wenn ein Trauma auftrat, als du dich unsicher und abgelehnt fühltest, dann ist die Antwort die entgegengesetzte Aktion. Wir müssen uns selbst Sicherheit und Mitgefühl entgegenbringen. Wir alle haben ein kleines Kind im Inneren, das leidet. Es ist wichtig, zu überprüfen, was mit dir passiert ist. Adya empfiehlt, mit deinem Körper zu sprechen. Bitte ihn zuerst, dir nur das zu geben, was du ertragen kannst. Wenn sich die Energie intensiviert, erinnere dich daran, dass du in diesem Moment physisch präsent bist. Spüre die Erde unter deinen Füßen oder die Festigkeit deines Stuhls. Dies wird als Erdung in der Psychotherapie bezeichnet, und es sagt dir, dass du sicher bist. Es ist wichtig zu erkennen, dass man als Erwachsener mehr Bandbreite hat, um das Trauma zu verarbeiten. Du kannst diese großen Emotionen jetzt weiter spüren. Du kannst den Intellekt nutzen, um die Wahrheit deiner Interpretationen über deine eigene Würde in Frage zu stellen. Frage dich selbst, was ist eine ebenso plausible alternative Erklärung? Brich die Schwere und Gewissheit dessen auf, was du als Kind damals für wahr hieltest. In schöner Weise erklärte er auch, dass wir uns des Unterschieds zwischen Transzendenz und dem, was er Erleuchtung nannte, oder was ich als Heilung interpretieren würde, bewusst werden müssen. Transzendenz ist, wenn wir uns mit der Weite des Bewusstseins verbinden. Man könnte es Präsenz, Stille oder Einheit nennen. Aber das ist nicht der Ort, um zu heilen. Wie können wir das? Das verleugnete Selbst ist nicht vorhanden. Tatsächlich können wir fühlen, dass alles perfekt ist. Aber sobald wir wieder in uns selbst fallen, ist der Schmerz noch da. Temporäre Transzendenz bedeutet nicht, dass du geheilt bist. Die Erlösung geschieht „unterhalb des Nackens“, wie von Dr. Berceli, Dr. Levine und vielen anderen bestätigt wird. Es ist deine Arbeit, alle deine Traumata zu heilen, damit du eine erlösende Präsenz für dich selbst und andere wirst. Du machst es nicht ausschließlich durch Spiritualität, oder indem du es ignorierst. Du musst bereit sein, in den Körper hinein zu fallen, um deine schmerzhaften Emotionen mit einer liebevollen Präsenz zu spüren. Indem du ihnen nicht mehr ausweichen oder widerstehen kannst, lässt du die festgefahrene Energie sich bewegen und lösen. Wenn du dies mit somatischen Übungen kombinierst, heilst du tief. Adya warnte uns auch, vorsichtig zu sein, wenn es um Transzendenz geht. Es kann sich wie totale Offenheit und Verletzlichkeit, aber auch Schutzlosigkeit anfühlen. Dieser Zustand kann das Gefühl der Unschuld in der Kindheit widerspiegeln, kurz bevor ein Trauma stattfand. Geh den Weg der Heilung langsam. Sobald du alle deine Traumata geklärt hast, wirst du zu einer erlösenden Präsenz für andere - dein Partner, deine Familie, selbst die Person, die dir vehement widerspricht. Weil wir alle eins sind, hältst du jetzt diesen liebevollen Raum für sie bereit, um sie zu heilen. Abschließend beschrieb er wunderbar, wie sich Spiritualität und Trauma treffen. Obwohl der Geist formlos ist, will er in deinem Körper zuhause sein. Er kann das nicht tun, wenn er voller ungeheilter traumatischer Energie ist. Wenn du es klärst, öffnest du immer mehr Raum für den Geist, das Bewusstsein, um es in dir zu verkörpern. Traumaheilung ist es, wie du körperliche Leere schaffst. |
Spirituelles Vertrauen
Authentisches spirituelles Vertrauen ist der sicherste Anker inmitten des ewigen Sturms von Leben und Sterben Tod. Es ist das unerschütterliche Vertrauen in die Richtigkeit unseres Hierseins. Vertrauen in die Richtigkeit des Lebensprozesses, in dem wir uns vorfinden — trotz allem Chaos und aller Komplexität.Diese Art von Vertrauen ist von höchster Wichtigkeit für alle, die davon überzeugt sind, dass sie Verantwortung für den Zustand der Welt tragen. Vor allem in Zeiten wie diesen, in denen es so viele Turbulenzen und so viel individuelle und kollektive Sorge ums Überleben gibt, ist es wichtig, diese Art von Vertrauen zu haben. |
Ohne dieses Vertrauen als konstanten Bezugspunkt werden uns immer wieder die emotionalen, psychischen und spirituellen Ressourcen fehlen, um den guten Kampf zu kämpfen. Und jene, die ihr Leben der ewigen Suche widmen, um die Welt in eine kraftvolle Reflexion des Heiligen zu verwandeln, können sich auch nicht einen Augenblick des Zweifels oder der Angst, der ihre Seele überschattet, leisten. Warum? Weil es der eine Augenblick sein könnte, der am meisten zählt! Mit anderen Worten, wir können es uns nicht leisten, kein spirituelles Selbstvertrauen zu haben, wenn wir uns und die Welt verändern wollen. |