Heilung von Trauer und Verlust
Tod und Vergänglichkeit als Lehrer für unser Leben
Es kommt eine Zeit, in der du alles auseinanderfallen lassen musst. Wenn du aufhörem musst, für ein Leben zu kämpfen, dem du entwachsen bist, und vertrauen, dass du ok sein wirst,selbst wenn du es jetzt nicht sehen kannst.
Für eine Weile mag alles chaotisch und hart erscheinen, und du fühlst dich vielleicht ängstlich und verloren. Umarme die Angst. Umarme die Ungewissheit. Umarme den Verlust. Der dunkle Tunnel der Veränderung führt zum Licht der Möglichkeit, aber zuerst musst du hindurchgehen. Wenn KIndER sTERBEN
Wenn Kinder sterben Heute wie eh und je ist der Tod eines Kindes vielleicht die größte aller Tragödien. Doch im Gegensatz zu früheren Zeiten ist es in unserer hochtechnisierten westlichen Welt nicht die Mehrzahl der Eltern, die diese Erfahrung macht, sondern eher die Minderheit. Vor hundert Jahren führten in diesem Land- wie auch heute noch in vielen unterentwickelten Gesellschaften der sogenannten „dritten Welt“ - die Kindersterblichkeit und die verzehrenden Fiebererkrankungen im Kindesalter dazu, dass die meisten Familien den Verlust eines oder mehrere Kinder erlebten. Es war allgemeiner Brauch, eine große Familie mit vielen Nachkommen zu gründen, damit die Arbeit auf dem Hof oder im handwerklichen Betrieb weitergeführt werden konnte. Es galt als selbstverständlich, dass nicht alle Kinder das Erwachsenenalter erreichten. Wenn man einen Friedhof aus früheren Jahrhunderten durchstreift, ist man überrascht, wie viele Grabsteine die Gräber von Kindern bezeichnen; wenn wir in den letzten Jahrzehnten auch große medizinische Fortschritte erzielt haben, so ist der Verlust eines Kindes doch heute um nichts weniger schmerzhaft als eh und je. Obwohl weniger Menschen den Verlust eines Kindes beklagen mögen, wird der Verlust im Herzen, die tiefe Kümmernis und Trauer nicht anders erlebt als seit Anbeginn der Zeiten. In der buddhistischen Tradition berichtet die Geschichte von Krishna Gotami, deren einziger Sohn starb. in ihrem Gram trug sie ihr totes Kind zu ihrer Nachbarin und bat sie um eine Medizin, die ihren Sohn heilen würde. Die Leute dachten, sie hätte den Verstand verloren. So begab sich Krishna Gotami zu dem großen Lehrmeister, der als der Buddha bekannt war, und rief aus: “Herr, gib mir die Medizin, die meinen Jungen wieder gesund macht!“ Buddha erwiderte: „Ich werde dir helfen, aber zuerst brauche ich eine Handvoll Senfkörner.“ Als die Mutter voller Freude versprach, sie zu besorgen, fügte Buddha hinzu: „Aber du musst die Senfkörner aus einem Haus beschaffen, in dem niemand ein Kind, einen Ehegatten, einen Elternteil oder einen Freund verloren hat. Jedes Senfkorn darf nur aus einem Haus stammen, in dem der Tod unbekannt ist.“ Krishna Gotami ging nun von einem Haus des Dorfes zum anderen, und die Leute bemitleideten sie und sagten: „Hier haben wir ein Senfkorn- nimm es.“ Aber wenn sie fragte: “Ist in eurer Familie ein Sohn oder eine Tochter, ein Vater oder eine Mutter gestorben?“, bekam sie zur Antwort: „Ach, der Lebenden sind wenige und der Toten viele. Erinnere uns nicht an unseren tiefsten Kummer.“ Es gab kein einziges Haus, indem nicht irgendein geliebter Mensch gestorben war. Nach einiger Zeit kehrte Krishna Gotami müde und verzweifelt zurück, setzte sich an den Straßenrand und betrachtete die Lichter der Stadt, wie sie aufflackerten und wieder verloschen. Als schließlich alles in die Dunkelheit der Nacht gehüllt war, saß sie da und sann über das sich ewig wandelnde Los der Menschheit nach. Als Buddha sie wiedersah, blieb ihm das Verständnis, das ihr während der Nacht gewachsen war, nicht verborgen, und er sagte zu ihr: „Das Leben der Sterblichen in dieser Welt ist sorgenvoll und kurz und mit Schmerzen verbunden. Denn es gibt kein einziges Mittel, durch welches die, die geboren wurden, dem Sterben entgehen könnten.“ Krishna Gotami akzeptierte die Wirklichkeit ihres Schmerzes und begrub ihren Sohn im Wald. Sie kehrte zu Buddha zurück, nahmen Zuflucht zu seiner Lehre und begann, den herzerhebenden Pfad der Befreiung zu beschreiten. Einer meiner Lehrer, Stephen Levine, berichtet von einem Besuch des Kinderkrankenhauses des presbyterianischen medizinischen Zentrums in New York. Die beiden Etagen, auf denen er seine Zeit verbrachte, waren die Stationen für Krebs und Mukoviszidose. Diese Krankheiten nehmen oft einen langen degenerativen Verlauf, so dass ein Kind, das vielleicht nach der ersten Diagnose für einige Monate ins Krankenhaus kommt und anschließend nach Hause entlassen wird, immer wieder zur Chemotherapie und zu diagnostischen Untersuchungen ins Hospital zurückkehren muss, was sich Jahre über Jahre fortsetzen kann. Wenn sich diese Kinder einfinden, um ein letztes Mal gegen ihre Krankheiten anzukämpfen, sterben sie oft auf diesen Stationen. Stephen verbrachte einige Tage bei einem Mädchen, das wenige Wochen vor seinem 12. Geburtstag stand, als er es kennenlernte. Es lag mit Leukämie im Sterben. Seine Mutter war sehr aufmerksam und hielt sich fast immer im Zimmer auf. Das Kind war 3 oder 4 Jahre lang immer wieder im Krankenhaus gewesen, und nun hatte es den Anschein, als würde es sich dem Ende seines Lebens nähern. Es empfand physische Schmerzen, aber auffälliger war sein innerer Zwiespalt. Irgendwie verstanden wir uns sofort und waren bald in ein Gespräch über die Degeneration ihres Körpers vertieft, den sie allem Anschein nach bald verlassen musste. ich fragte sie: “Was glaubst du, wird passieren?“ sie sagte: „Ich denke, ich werde sterben“. Ich fragte sie: „Was, glaubst du, wird geschehen, nachdem du gestorben bist?“ Ich verzichtete in unserer Kommunikation völlig darauf, aus irgendeinem Wissen oder Verständnis heraus an sie heranzutreten. Ich saß einfach bei ihr, war bereit, Fehler zu begehen, und teilte alles mit ihr, was ich aus dem Augenblick ergab. Sie sagte: “Na ja, ich glaube ich werde sterben und in den Himmel gehen. und ich werde mit Jesus zusammen sein.“ Ich fragte sie: „Wie meinst du das?“ Sie sagte: “Im Himmel ist Jesus gerecht, aber auf der Erde ist er ziemlich ungerecht.“ Aus dieser Äußerung entnahm ich, dass sie die Verwirrung ihrer Eltern nachahmte. Das Kind war sich nicht darüber klar, was oder wer Jesus sei, wenn dies auch die unbekannte Größe war, in die sie sich nach dem Verlassen Ihres Körpers würde fallen lassen müssen. Wie konnte sie jemandem vertrauen, der in einem Fall gerecht war, im anderen aber nicht? Sie meinte wohl, dass Jesus eigentlich ungerecht, ja sogar weltfremd urteilen würde. Im Wesentlichen glaubte sie, sie würde an einen Ort gehen, an dem es nicht völlig gerecht zuginge. Wir traten gemeinsam in eine außergewöhnliche Erforschung ein, deren Ergebnis keiner von uns kannte. Beide waren wir bereit, uns diesem gemeinsamen Moment der Wahrheit zu öffnen. Nicht in einer Art von Selbstbefangenheit, vertieft in die liebevollen Empfindungen des Augenblicks. Ich fragte sie: “Warum glaubst du, dass Jesus einerseits ungerecht ist, andererseits aber nicht?“ Sie erwiderte: „Ich bin so krank, und ich habe nichts Falsches getan. Warum muss ich so krank sein? Warum muss ich sterben?“ Im Vertrauen auf die Intuition, die uns verstehen lässt, was den anderen bewegt, kamen wir über ihren Alltag zu Hause zu sprechen. Sie sagte: „Ein paar Wochen hintereinander gehe ich zur Schule. Dann fehle ich dort wieder, weil ich zu schwach bin oder weil ich ins Krankenhaus muss. Aber ich bemühe mich, meine Schularbeiten zu schaffen.“ Ich fragte sie, wie ihre Beziehung zu den anderen Kindern in der Schule sei, und sie sagte: „Na ja, ich habe in der Schule eine Freundin, die einen lahmen Arm hat. Und ich bin wirklich die Einzige, die nett zu ihr ist und Zeit mit ihr verbringt. Die anderen Kinder sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie sie nur beschimpfen und auf dem Schulhof auf ihr herumhacken. Sie scheinen sich über alles zu ärgern, was sie nicht kennen. Ich glaube wirklich, sie fürchten sich vor etwas.“ Als ich sie fragte, ob sie genauso sei, sagte sie: „Nein“. Und als ich wissen wollte, warum nicht, erwiderte sie: „Nun, ich habe manchmal solche Schmerzen oder fühle mich so schwach, dass ich irgendwie spüren kann, wie ist für sie sein muss- es so schwer im Leben zu haben und so ausgestoßen zu sein.“ Es war deutlich zu sehen, wie sehr sich ihr Herz in dieser jahrelangen Erfahrung der Krebskrankheit geöffnet hatte. Und ich sagte zu ihr: „Sieh doch mal, um wieviel mitfühlender, um wieviel offener und liebevoller Du bist als deine Schulkameraden. Kommt das nicht alles von deiner Krankheit, von der du sagst, dass Jesus sie dir gegeben hat? Sind denn diese Offenherzigkeit, diese Freundlichkeit und Liebe, die du den anderen entgegenbringst, und die sich aus deiner Krankheit ergeben hat, wirklich ein Unglück? Oder ist es auf irgendeine ungewöhnliche Weise ein Geschenk der Liebe, ein Geschenk der Fürsorge, das dir eine Sensibilität gebracht hat, die andere offenbar nicht haben?“ Sie sagte: „Ja, und ich würde dieses Gefühl für nichts anderes hergeben.“ Und dann erhellte sich ihr Gesicht in einem Lächeln, Tränen traten ihre Augen, und sie sah mich an und sagte: „Jesus ist gerecht auf der Erde. Und er ist auch gerecht im Himmel.“ Sie hatte ihre Angst und ihre Verwirrung abgelegt, indem sie in sie eingedrungen war. Sie hatte nicht die Gefühle anderer nachgeahmt, sondern ihrem eigenen Prozess des Lernens und Reifens vertraut, der zweifellos sehr weit über die Gefühle hinausging, die Gleichaltrige für andere Menschen aufbringen. Sie war fähig, Jesus, dieses Unbekannte, in sich selbst als Mitempfinden zu spüren. Sie sah ihre Krankheit in einem Zusammenhang, der ihr vorher entgangen war. Sie konnte nun mit ihr umgehen. Und ein paar Wochen später, am Vortag ihres zwölften Geburtstages, also ich morgens, bevor ich die Stadt wieder verließ, einen kleinen Geburtstagskuchen mit ihr teilte, sah sie mich mit müden, friedvollen Augen an und sagte: „Danke!“ Sie starb an diesem Nachmittag. Dieser Bericht ist von Stephen Levine. Ein anderes Kind, zu dem ich gebeten wurde, war ein zweieinhalbjähriger Junge, der ebenfalls mit Leukämie im Sterben lag. Abgesehen davon, dass er durch die Krankheit sehr geschwächt war, hatte die Behandlung bei ihm zu verschiedenen Nebenwirkungen geführt, beispielsweise auch zu einem stark rissigen After, einigen Blutgerinnseln in verschiedenen Körperbereichen und einem Shunt zur Unterstützung der Chemotherapie, der er sich unterziehen musste. Sein Körper machte das degenerative Stadium seiner Krankheit offenkundig. Als ich mit 2 anderen Leuten auf das kleine Metallbett zuging, in dem Toni lag, sah er uns mit weit geöffneten Augen an, die keine Möglichkeit auszuschließen schienen. Sie ruhten einige Augenblicke auf jedem Gesicht, bevor sie zum nächsten wanderten. Sein Blick hatte nichts Flüchtiges an sich. Toni war vollständig wach. In seine Augen zu blicken war, als würde man in den Nachthimmel schauen. Er war sehr offen für den Moment, für den Tod. Er war überaus aufnahmebereit für alles, was geschah. Obwohl er kaum noch Lebenskraft in seinem Körper hatte, zog sich Toni nicht zurück, sondern bewegte sich auf diesen unbekannten Raum zu, den er so bereitwillig mit allen teilte, die ihm nahekamen. Seine Annahme des Todes hatte sich irgendwie auf seine Mutter übertragen, die mich später beiseite nahm und fragte, was sie tun solle. Sie war verwirrt, denn obwohl sich das Liebste, was sie hatte, zweifellos weiter und weiter von ihr entfernte, spürte sie in ihrem Herzen ein unbeschreibliches Einverstandensein. Sie fürchtete, dass irgendetwas mit dir nicht in Ordnung war. Ihr Mann, ein Berufssoldat, beharrte darauf, dass sein Sohn nicht sterben werde. Es fiel ihm sehr schwer, ihn zu besuchen, den Frieden im Raum zu spüren und zu sehen, wie nahe sein Sohn dem Tode war. Tonis Mutter und ich saßen eine Weile in einem anderen Zimmer zusammen und unterhielten uns darüber, was es für sie bedeutete, diese Offenheit und zugleich diese Verwirrung zu spüren. Sie sprach davon, wie warm es ihr in Gegenwart ihres Sohnes ums Herz sei. Und sie sagte, dass sie es irgendwie verstehen könne- nicht intellektuell, sondern im Grunde ihres Herzens- das es zwischen Ihr und Toni ein Abkommen gebe, um dessentwillen sie beide auf die Welt gekommen seien. Aber sie könne sich nicht vorstellen, wie das gekommen sei. Und ich sagte: „Nun, können Sie sich vorstellen oder einfach für einen Moment ausmalen, das es da zwei ungeborene Wesen gibt, die von großer Liebe und Sorge für ihr gegenseitiges Wohlergehen erfüllt sind und zwischen den Geburten dahintreiben? Eines dieser beiden Wesen wendet sich dem anderen zu und sagt: „Weißt du, in einem Leben auf der Erde gibt es so viel zu lernen. Vielleicht können wir einander helfen. Stell dir vor, einer von uns würde als Frau geboren und bekäme mit 31 ein wundervolles, strahlendes Kind. Es ist so engelhaft und liebenswert, wie es sich jede Mutter erträumt. Sie sind vielleicht 2 Jahre zusammen, und dann bricht bei dem Kind eine schwere Krankheit aus, die es aus seinem Körper vertreibt. Und beide Wesen sind dazu gezwungen, den Verlust dieser machtvollen Beziehung miteinander zu teilen. Sie teilen ihn voller Liebe, sie klammern sich nicht den Körper, sondern behalten sich gegenseitig im Herzen, um die Erfahrung zu vollenden.“ Diese beiden Wesen im Schwebezustand zwischen den Geburten setzen sich hin und sagen: „Ja, das klingt vielversprechend. Das machen wir. Einer von uns kann der Zweijährige sein, der von Liebe umgeben stirbt, und der andere kann die Mutter sein, die so stark mit all dem konfrontiert wird, was sie isoliert hat, dass sie ihr Wissen völlig aufgibt und einfach in ihr Herz zurück sinkt- In der Essenz der Beziehung zu ihrem Sohn, auf dessen körperlichen Verfall sie keinen Einfluss nehmen kann. Ihr Herz öffnet sich weiter als jemals zuvor. So sagt das eine Wesen zum anderen: „Gut, ich werde die Mutter sein“. „Nein, nein“, sagt das andere, „das hast du ja erst neulich gemacht. Die Mutter werde ich sein“. „Oh nein, ich werde der kleine Junge sein.“ „Nein, nein“. Und so werfen sie eine Münze. Das eine Wesen tritt ein, und 30 Jahre später taucht auch das andere auf, und sie spielen ihr Spiel. Tonis Mutter äußerte, dass sie die Realität dieser Möglichkeit durchaus spüren könne. Auch wenn sich ihr Körper in Tränen auflösen würde- ihr Herz sei immer offen für alles, was geschehen könne. Die beiden hatten ihre Wahl also getroffen, Sich in der Endrunde dieses außergewöhnlichen Abkommens wiedergefunden, um sich gegenseitig in ein tieferes Gewahrsein und Mitempfinden hineinzuführen. Einige Wochen später verließ Toni seinen Körper, und seine Mutter sagte mir, dass sie jenseits ihres Verstandes, jenseits aller Dinge, die man ihr erzählen könne, wüsste, dass dies für ihn richtig war. Die Aufgabe, die sie sich gestellt hatten, wurde mit der Gnade und Liebe vollendet, aus der sie ursprünglich erwachsen war. Nach Tonis Tod war sein Vater zutiefst betrübt, und er verspürte Zorn, Schuldgefühle und Verwirrung. Er glaubte, dass er nicht so leicht über alles hinwegkäme wie seine Frau. Als dann wenige Tage später das Begräbnis stattfand, machte er eine unerwartete Erfahrung. Einen Moment lang leuchteten seine Augen voller Verständnis, und er wandte sich seiner Frau zu und sagte: „Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Ich weiß irgendwie, dass es in Ordnung war, dass Toni gestorben ist. Ich weiß, dass es ihm gut geht, und dass genau das geschehen ist, was richtig für ihn wahr.“ Sie kamen sich in ihrer gemeinsamen Einsicht so nahe wie nie zuvor in ihrem Leben. Und obwohl sie den Verlust ihres Sohnes betrauerten, empfanden sie tiefe Freude und innere Erfüllung- eine Offenheit für die Einheit, die der Tod nicht zerbrechen kann, die nicht gespalten werden kann, und bei der es keines Körpers bedarf, um Liebe auszutauschen und die eigentliche Essenz miteinander zu teilen, die wir sind. Ein drittes Kind, zu dem ich gerufen wurde, war ein sechsjähriges Mädchen, das durch eine Krebserkrankung an erheblichen Schmerzen litt. Als ich ins Zimmer kam, um mich mit ihr zu unterhalten, freute sie sich offenbar darüber, dass sie noch am selben Tag nach Hause zurückkehren durfte. „Mein Papa kommt und holt mich fürs Wochenende ab. Ich werde die nächsten paar Tage nicht hierbleiben müssen.“ Wir sprachen darüber, was wir gegen ihre Schmerzen unternehmen könnten, und wir begannen mit der Schmerz-Meditation zu arbeiten. Während es Ihr gelang, die den Schmerz umgebende Anspannung allmählich zu lösen und die Empfindungen frei fließen zu lassen, gewann sie ein wenig Abstand zu ihrem Schmerz, so dass sie ihn ohne Widerstand und Angst wahrnehmen konnte. Ihr ganzer Körper schien sich zu entspannen und weich zu werden, und ihr inneres Licht trat nur noch klarer zutage. Nach etwa 15 Minuten der geleiteten Meditation saßen wir in friedlicher Stille beisammen. Einige Minuten später, als wir über ihre Möglichkeiten sprachen, diese Technik anzuwenden, kam eine Krankenschwester herein und sagte: „Dein Vater ist gekommen, aber er spricht unten mit Dr. Brown.“ Und Charlene, die wie die meisten anderen an Klinikaufenthalte gewöhnten Kinder sehr hellhörig für Krankenhausangelegenheiten war, wusste sofort, dass irgendetwas nicht stimmte. Sie sagte: „Ich kann nicht nach Hause, oder? Ich muss am Wochenende hierbleiben!“ Die Schwester nickte und verließ den Raum, und Charlene begann zu weinen. Und ich sagte zu ihr:“ Warum versuchst du nicht jetzt, es ist wie bei den körperlichen Schmerzen zu machen und dich auch für den seelischen Schmerz dieser Erfahrung zu öffnen?“ Und sie begann ihren Griff zu lockern und die Faust zu lösen, mit der sie sich in ihrem Verstand an diese Enttäuschung klammerte. Nach und nach entspannte und öffnete sie sich in der gleichen Weise, wie sie es beim physischen Schmerz getan hatte, und ihre Miene hellte sich wieder auf. Sie meinte, das wäre unvorstellbar für Sie; sie hätte nie gedacht, dass Sie sich für eine Enttäuschung so öffnen könne, und das es seltsamerweise befriedigender sei, sich rings um diesen Knoten des Schmerzes in ihrem Herzen zu entspannen und zu öffnen, als ihren ursprünglichen Wunsch erfüllt zu bekommen. Denn nun spürte sie, dass sie mit ihrer Enttäuschung, ihren Schmerzen, ihrem Krebs und selbst mit dem Verfall ihres Körpers irgendwie umgehen konnte. „Ich habe jetzt eine Hilfe“, sagte sie. sie konnte einen Nutzen aus ihrer Erfahrung ziehen und kannte nun eine Methode, mit der sie sich entspannen konnte, mit der sie sich von ihrem Widerstreben lösen und die Enttäuschung und den Schmerz sogar als Möglichkeit nutzen konnte, inmitten dieses Strudels unbekannter, unkontrollierbarer Ereignisse offen zu bleiben. Man sagte mir, dass sie ein paar Wochen später in Frieden und Bejahung starb. Von den sterbenden Kindern, mit denen ich arbeitete, habe ich gelernt, dass Kinder eher als Erwachsene dazu neigen, sanft und leicht zu sterben. Vielleicht ist es deshalb so, weil sie sich nicht so sehr in die Bemühungen verstrickt haben, die Welt zu kontrollieren. In ihrem Geist bestehen noch nicht so viele Spannungen. Sie sind offener dafür, wie die Dinge sind. Sie haben noch kein festgefügtes Konzept vom Leben oder vom Tod, und sie sind daher den Begriffen Bedeutung, Ruhm, Ansehen, und auch ihrem Körper weniger verhaftet. Vielleicht erschrecken viele von ihnen deshalb nicht vor dem Tod, weil es der Punkt ist, von dem aus sie gerade erst aufgebrochen sind. Ich habe festgestellt, dass die Angst vor dem Tod gewöhnlich umso geringer ist, je jünger das Kind ist. Die Angst, die ich dennoch beobachte, ist oft eine Reflexion des Schreckens, den ihre Eltern empfinden. Was Kinder über den Tod wissen, entnehmen sie normalerweise Ihrer unmittelbaren Umgebung. Angst vor dem Tod ist oft die Angst ihrer Eltern. Die klassische Psychologie hat natürlich abgegrenzt, wie das „Durchschnittskind“ normalerweise mit dem Tod umgeht. Man sagt, dass ein Kind im Alter von ein bis zwei Jahren tatsächlich noch keinen Begriff vom Tod hat. Der Tod existiert nicht. Er ist nicht mehr als ein in der Luft schwebendes Wort. Zwischen 2 und 4 Jahren scheint sich die Vorstellung zu entwickeln, dass der Tod etwas Vorübergehendes sei. „Oma ist tot. Wann wird Oma uns wieder besuchen?“ „Mein Hund ist tot“ - aber noch immer wird der Fressnapf für Waldi hingestellt. Der Tod ist nicht von Dauer. Jeder kommt und kehrt zurück. Wenn Kinder jedoch heranreifen und das Schulalter erreichen, beschäftigen sie sich recht intensiv mit der Welt, streifen umher, kommunizieren, tauschen Ideen aus, lernen und werden soziale Wesen. Sie haben bereits gelernt, wo sie ihre Natürlichkeit aufgeben müssen, um akzeptable Mitglieder der Gesellschaft zu werden. Sie haben sich bereits kulturell angepasst. Sie reflektieren die kulturellen Ängste, die sie nach und nach aus ihrer Familie in sich aufgenommen haben. Man kann oft beobachten, dass ein Kind in der frühen Schulzeit in einer Weise auf den Tod bezogen ist, als würde er von außen her in Erscheinung treten. Er ist der grimmige Sensenmann, der kommen und dich holen wird. Wenn Kinder weiter heranreifen und in die Grundschule gehen, beginnen sie, zum festen Bestandteil der Welt zu werden. Und nun wird der Tod oft als eine Auslöschung betrachtet, bei der einem das Licht förmlich ausgeblasen wird- als etwas permanent Absolutes, das einen aus dem Weg räumt. dieses Gefühl vertieft sich zunehmend und kann bei vielen Teenagern bereits die Form spürbarer Todesangst annehmen. Interessant ist, dass der Tod einem Kind umso unangenehmer wird, je älter es wird. Auf eine sehr reale Weise entwächst das Kind mit zunehmendem Alter der Wahrheit. Der ursprüngliche Kinderglaube, dass der Tod nicht existiert, das war nur ein Augenblick des Lebens, liegt der Wahrheit näher. Je länger das Kind im Körper lebt, desto mehr hält es ihn für die einzige Realität und setzt den Verlust des Körpers mit dem Verlust des Erlebens gleich. Je jünger ein Kind ist, desto inniger ist anscheinend die Verbindung mit der Unsterblichkeit und desto geringer die Angst vor Veränderung. Und da Kinder offenbar einen stärkeren Glauben und eine tiefere Beziehung zur Unsterblichkeit haben, erscheint ihnen der Tod nicht allzu problematisch. Es sieht so aus, als bestünde das Problem sterbender Kinder darin, dass sie fühlen, welchen Schmerz sie ihren Eltern zufügen. Ein Kind mag sich schuldig fühlen, weil es eine solche Niedergeschlagenheit hervorruft. Als Erwachsene vergessen wir in der Ichbezogenheit unserer Beziehungen manchmal, dass sich die Sorge um das Wohlergehen eines geliebten Menschen auf beiden Seiten manifestiert. Wir vergessen, wie sehr unsere Kinder an uns hängen, wie sehr sie auf unser Wohlergehen gedacht sind. Wenn sie vielleicht auch mit uns streiten oder sogar etwas tun, das wir ihnen verboten haben, sind sie doch im Wesentlichen sehr auf das Glück ihrer Eltern bedacht. Ich sah Kinder in einer außerordentlichen Bejahung sterben (obwohl sie natürlich nicht körperlich leiden wollten); und was sie am meisten quälte, war der tiefe Kummer, den ihre Eltern empfanden. Ich habe erlebt, wie sich Kinder an ihren Körper klammerten und um ihr Leben kämpften, nicht so sehr um ihrer selbst willen, sondern weil sie die Qualen ihrer Eltern mindern wollten. Eine Freundin von uns, inzwischen Mitte 30, befand sich im Alter von 10 Jahren auf einer Kinder-Intensivstation, um sich einem Eingriff am offenen Herzen zu unterziehen. Sie erzählte mir: „Die Kinder wussten alle, in welcher Verfassung sie waren. Aber sie waren sehr unbeschwert. Sie hatten keine große Angst und waren sehr fröhlich. Außer wenn ihre bedrückten und ängstlichen Eltern zu Besuch kamen, dann waren sie manchmal für eine Weile niedergeschlagen. Sie wussten alle, dass sie sterben würden. Ich erinnere mich auch an einen Jungen, der, wie wir glaubten, nur mit einem Beinbruch und sonst völlig gesund eingeliefert wurde. Es schien keine große Sache zu sein. Aber er sagte uns, dass er sterben würde- und 2 Wochen später starb er auch.“ Das jüngste schwer kranke Kind, um das ich mich kümmerte, war 15 Monate alt. Das Mädchen lag mit einem Neuroblastom im Sterben. Es war ein Krebs, der sich in der Gebärmutter gebildet hatte- eine genetisch vorprogrammierte Zeitbombe, deren Entwicklung gleich nach der Geburt begonnen hatte, und die das Kind schließlich aus der Form verdrängen musste, in die es erst vor so kurzer Zeit eingetreten war. 8 Monate lang war Sarah bereits im Krankenhaus behandelt worden. ich stellte fest, dass sie während meiner Anwesenheit ziemlich ruhig war und ganz still in ihrem Bettchen lag; sie erschien nahezu nach innen gekehrt. Aber kaum traten ihre Eltern in das Zimmer, wurde Sarah unruhig und reizbar. Angesichts dieser Ruhelosigkeit zogen sich ihre Eltern in das Krankenhaus Café zurück und waren von noch tieferer Sorge erfüllt: „Ach, mein Kind muss unter all dem so leiden.“ Weil sie ihr Kind außerhalb der Zeiten ihrer Anwesenheit nie sahen, nahmen sie nur ihre eigenen, im Kind wiedergespiegelten Gefühle wahr. Sie bemerken nicht, das mit dem Kind alles in Ordnung war. Wenn ich den Eltern gegenübersaß, konnte ich spüren, welche Wut und welche Unstimmigkeit zwischen Ihnen herrschte. Der Vater hatte sich einige Wochen beurlauben lassen, um seine Tochter besuchen zu können. Doch seit alles darauf hindeutete, dass sich ihre Krankheit nicht bessern würde, meinte er, seine Arbeit wieder aufnehmen zu müssen. Auf die Aussicht, “Mit der armen Sarah alleingelassen“ zu werden, reagierte seine Frau fast hysterisch. Spannungen und Verstimmungen traten auf. Sie meinte, in seiner Absicht, zur Arbeit zurückzukehren, drücke sich nur Gleichgültigkeit aus. Und er hatte das Gefühl, sie verstünde nicht, wie tief sein Schmerz wirklich war und wie sehr er darauf angewiesen war, sich mit ein paar vertrauten Dingen zu beschäftigen.So sah ihre Beziehung aus, während ihre Tochter im Sterben lag. Als wir dann mehr Zeit miteinander verbrachten, verstanden sie allmählich, dass das, was Sarah durchmachte, zwar für alle schmerzlich, aber dennoch nichts Unnatürliches war. Es war eine Gegebenheit, die sie nicht aus der Welt schaffen konnten. Sie hatten die Wahl, sich entweder in ihrer Angst und Wut zu verkriechen und diese Erfahrung so noch schmerzlicher für alle Beteiligten zu machen oder aber in alles völlig einzuwilligen- mit einer Liebe, gegenseitigen Unterstützung und tiefen Anteilnahme, die sie aus der von bedrückenden Emotionen geschaffenen Isolation herausführen konnte. Es wurde ihnen bewusst, dass das Geschehen sie nicht nur selbst betraf, sondern ein Teil der Entfaltung Sahras wie auch der ihren war. Dass ihnen eine Ebene der gemeinsamen Erfahrung zur Verfügung stand, aus der sie bisher nie Nutzen gezogen hatten. Der Vater sagte: „Wissen Sie, ich bete darum, dass es ihr gut gehen möge, und dass es meiner Frau und mir irgendwie gegeben wird, zu verstehen, warum es bei all dem geht- aber mein Gebet wird nicht erhört“. Während er dies sagte, spürte ich, dass sein Gebet, hätte sich seine Frau neben ihm niederknien können, sofort erhört worden wäre. Der Prozentsatz von Ehescheidungen bei Paaren, deren einziges Kind gestorben ist, liegt außerordentlich hoch. Der Grund liegt vielleicht darin, dass sie ihre Trauer nicht miteinander teilen, dass sie sich der Unerträglichkeit dieses Augenblicks nicht öffnen, dass sie ihre Herzen voreinander verschließen und ihr Kind nicht in ihrem Inneren spüren. Die Eltern müssen sich gegenseitig dazu ermutigen, sich Ihrem Schmerz zu öffnen und ihn zu akzeptieren. Sie müssen Ihr Herz aufbrechen lassen und der Wahrheit gegenüber empfindsam und verwundbar werden. Der Tod eines Kindes kann einen tiefen Zusammenhalt schaffen, aus dem die Verpflichtung zur Einsicht, zur Fürsorge und Liebe erwächst. So kam es, dass Sahras Eltern am Ende ihrer Kräfte, aber dazu bereit waren, alles zu versuchen und sich ihren Ängsten und Projektionen zu öffnen. Und bei Sarah zeigte sich, dass sie sich in den folgenden Wochen weitgehend beruhigte und offenbar weniger unter Beschwerden litt. Die Liebe, die ihre Eltern jetzt mit ihr teilen konnten, ließ sie ihr Gleichgewicht finden. Und als sie starb, offenbarte ihr Gesicht ein Gefühl der Zufriedenheit. Zu bedenken, dass die Bindung auf beiden Seiten besteht, dass auch Kinder ihre Lieben beschützen möchten, bedeutet für die Eltern nicht, dass sie ihre Emotionen vor den Kindern verbergen sollten, um sie nicht zu verunsichern. Es bedeutet vielmehr, dass sie sich von ihrem Streben nach Abgrenzung freimachen, den Schmerz offen und liebevoll miteinander teilen und in der Erkenntnis der Gegebenheiten des Augenblicks zusammenarbeiten. Die Brücke zwischen den Bekannten und dem Unbekannten ist immer die Liebe. Eine befreundete Krankenschwester arbeitete mit einem sechsjährigen Jungen, der 6 Monate lang im Koma gelegen hatte. Dann hatte man ihn von den zahlreichen Lebenserhaltungssystemen getrennt, die seine körperlichen Funktionen aufrechterhielten. Er starb jedoch nicht. Er lag unbeweglich da und nahm bis zu 9 Kilo ab- ein kraftloses Bündel Fleisch, unfähig zu leben und unfähig zu sterben. Unterdessen war sein Anblick für die Eltern zu schmerzlich geworden, und sie hatten ihre Besuche eingestellt. Niemand konnte verstehen, woran sich Mark noch klammerte und warum er es tat. Eines Tages verbrachte die Krankenschwester ihre ganze Schicht bei Mark. Obwohl er nicht reagierte, als sie leise mit ihm redete, hatte sie das Gefühl, er könne irgendwie hören, was sie sagte. Das war zwar nicht rational, aber sie vertraute dem Gefühl des Augenblicks. Als sie seinen Körper mit einer Hautcreme einreiben wollte, entschied sie sich, die Creme stattdessen auf seine Hände aufzutragen. Und dann ergriff sie seine Hände und begann langsam, seinen Körper zu massieren, während sie mit ihm redete. „Schau dir diesen Körper an. Sieht es nicht so aus, als ob er dich nicht länger beherbergen kann? Du wirst dich vielleicht nicht mehr lange in ihm aufhalten können. Warum hältst du an ihm fest? Warum lässt du ihn nicht einfach los?“ Sie ließ Musik spielen, von der sie fühlte, dass sie eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte, und sie erzählte ihm von der Raupe und dem Schmetterling- ein Gleichnis, das sie oft benutzte: dass sein komatöser Körper wie ein Kokon sei, wie eine Insektenpuppe, die er bald hinter sich zurücklassen werde, um ein Schmetterling zu werden und einfach weiter zu fliegen. Während meine Freundin mit Mark arbeitete, fühlte sie, dass jenseits der Worte gleichsam eine Kommunikation stattfand. Im Verlauf dieses Tages sang sie ihm vor, streichelte ihn und sagte ihm, das es in Ordnung sei, loszulassen. Und sie begann intuitiv zu verstehen, dass das Problem nicht darin bestand, dass er die Erlaubnis zum Sterben brauchte (dann seine Eltern hatten ihm bei vielen Gelegenheiten gesagt, dass es in Ordnung sei), sondern darin, dass er um das Wohlergehen seiner Eltern besorgt war. Er musste unbedingt wissen, das ist nicht nur für ihn selbst, sondern auch für seine Eltern in Ordnung sei, wenn er sterben würde. Nachdem ihre Schicht vorüber war, rief die Krankenschwester die Eltern an und bat sie, sich mit ihr im Garten hinter dem Krankenhaus zu treffen. Sie saß dort eine Weile mit ihnen zusammen, und schilderte ihre Gefühle während dieses Tages. 2 Stunden später rief Marks Mutter bei ihr an. Sie sagte: “Wir sind in sein Zimmer hinaufgegangen und haben die Musik angestellt, die sie dort zurückgelassen haben, und die diensthabende Schwester legte Mark in meine Arme. Ich saß da und wiegte seine leblose Gestalt in meinen Armen hin und her. Und ich sagte zu Mark: „Du weißt, Schatz, es wird mit dir alles in Ordnung gehen, wenn du stirbst- und mit uns genauso. Mit uns wird auch alles in Ordnung sein, wenn du loslässt und stirbst.“ Und in diesem Moment seufzte er tief auf und starb in meinen Armen.“ Wir müssen daran denken, wie mitfühlend Kinder sein können und Ihnen versichern, dass wir, die großen, starken und allwissenden Erwachsenen ebenfalls Schmerz empfinden- dass wir aber damit umgehen können und ebenso wie sie durch die gemeinsamen Erfahrungen immer mehr über die Liebe und das Leben lernen. Ich hatte einen Freund, der für sterbende Kinder in den Krankenhäusern da ist und oft den Clown für sie spielt. Er erzählte mir, dass er manchmal zu einem sterbenden Kind so etwas sagt wie: „Schau Dir doch einmal diesen Körper an. du siehst, dass er kaum noch zu gebrauchen ist. Er ist nicht mehr stark genug, um auf einem Fahrrad zu fahren. Er kann nicht mehr Ball spielen. Er kann nicht mehr nach draußen gehen und beim Seilspringen mitmachen. Ja, er kann nicht einmal mehr zur Schule gehen. Wenn dieser Körper von dir abfällt, wird es dir recht gut gehen, und du wirst wahrscheinlich ein Licht sehen. Wenn das Licht nach links wandert, geh nach links. Wenn das Licht nach rechts wandert, geh nach rechts. Das ist eigentlich schon alles.“ Die Kinder beschäftigen sich nicht so stark mit dem Melodrama, sagt er. Die Kinder verlieren sich nicht so sehr in Gedanken an den Tod. Und wenn die Kinder weinen, tupft ihnen behutsam die Tränen von den Wangen und benetzt mit ihnen seine Lippen. Wenn man mit sterbenden Kindern arbeiten will, ist es gut, wenn man ihre Tränen essen kann. Wenn man sie in der ganzen Realität ihres Leidens und inmitten der Verwirrung lieben kann, die die Menschen um sie herum verbreiten. Denn der wirkliche Schmerz beim Tod der meisten Kinder ist, wie er sagt, nicht der Schmerz der Kinder, sondern der der Eltern. „Du kannst eigentlich nicht viel mehr tun als gemeinsam mit dem Kind seinen Tod akzeptieren, so dass du die Angst und den Schmerz der Eltern nicht noch verstärkst.“ Der Tod eines Kindes wirkt im Bewusstsein wie ein Feuer. Der Geist verzehrt sich darin, Auswege zu suchen, die sich niemals eröffnen können. Er greift nach Fantasien, in denen eine überraschende Gesundung eintritt, und er träumt von der Vollendung ärztlicher Kunst. Wenn wir diesem Feuer gestatten, unseren inneren seelischen Kummer mitfühlend zu verbrennen, beginnen die Fantasien und das innere Feuer allmählich zu verlöschen, und wir nehmen das Kind noch inniger in unserem Herzen auf. Wir können unsere Qual dazu gebrauchen, uns weit zu öffnen und so absolut wie möglich in dieses letzte Miteinander hineingehen. Und dann kommt, wie es Rabindranath Tagore in den letzten Zeilen seines Gedichts „Das Ende" ausdrückt, „das liebe Tantchen mit Geschenken und fragt: Schwester, wo ist unser Kleines geblieben? Und du, Mutter, wirst sanft zu ihr sagen: Es ist in den Pupillen meiner Augen. das wohnt in meinen Knochen und in meiner Seele. Frage: Ich kann verstehen, wie sehr das Zusammensein mit einem sterbenden Kind das Herz öffnen kann, aber was kann man zu der Problematik das plötzlich eintretenden Kindestodes sagen? Antwort: Manche Eltern verbringen Monate oder Jahre mit einem kranken Kind. Sie haben die Möglichkeit, sich ihrem Verlust allmählich zu öffnen. Aber in jedem Jahr werden zehntausend Kinder ohne erkennbare Todesursache tot in ihren Bettchen aufgefunden. Eltern, die an das Kinderbett treten und die reglose Gestalt ihres Kindes vor Augen haben, sind oft überwältigt von den irrationalen Schuld- und Angstgefühlen, die ihr Verstand produziert, wenn er spürt, dass er diesem Geschehen machtlos ausgeliefert ist. Ein solches Ereignis verlangt Ihnen ein hohes Maß an mitfühlender Güte für sich selbst ab, und ich werde an das Gedicht „Von einem Kind, das nur eine Minute lebte“ von X.J. Kennedy erinnert, welches mit den Worten schließt: Wie ist es nur möglich, dass jenseits aller Logik etwas so Großes für einen Augenblick in etwas so kleinem wohnen kann? Aus dem demnächst erscheinenden neuen Audiobuch: EINSSEIN IM LEBEN UND STERBEN Schritte durch die Zeit der Trauer
Die Alchemie von Trauer und Verlust
Schmerz in der Zeit der Trauer
Die präsenz jenseits der erscheinung
Es kommt eine Zeit, in der du alles auseinanderfallen lassen musst. Wenn du aufhören musst, für ein Leben zu kämpfen, dem du entwachsen bist, und vertrauen, dass du ok sein wirst,selbst wenn du es jetzt nicht sehen kannst. Für eine Weile mag alles chaotisch und hart erscheinen, und du fühlst dich vielleicht ängstlich und verloren. Umarme die Angst. Umarme die Ungewissheit. Umarme den Verlust. Der dunkle Tunnel der Veränderung führt zum Licht der Mögichkeit, aber zuerst musst du hindurchgehen. Frage: Du machst einen Unterschied zwischen dem Ausdruck unserer Liebe zu jemandem, der im Sterben liegt, und dem Ausdruck unserer Verbundenheit mit ihm. Gibt es sonst noch etwas, was du zu jemandem sagen würdest, der den Verlust eines geliebten Menschen erleidet? Weiter zum Artikel wenn ein geliebtes Tier stirbt
Dieser Schmerz ist so tief, weil wir ein Wesen verlieren, auf der körperlichen Ebene, das uns immer die Einheit, Verbundenheit und bedingungslose Liebe gespiegelt hat, die wir essentiell sind, nach der wir uns sehnen, einen egolosen Zustand des Seins in Liebe.
Diese Qualität der Verbundenheit wird auf Dauer in dir bleiben, wenn die tiefe Trauer vorbei ist. Das ist auch meine/unsere Erfahrung. Wenn ein Elternteil stirbt
Für Kinder, die trauern, ihre Familien und BetreueR Für Kinder, die trauern, ihre Familien und Betreuer Kinder brauchen Hilfe, um mit ihrer Trauer umzugehen, wenn Eltern sterben. Der überlebende Elternteil ist normalerweise die Hauptperson, die die Hilfe geben muss, die ein Kind braucht, um mit dem Tod des anderen Elternteils umzugehen. Oft ist jedoch der überlebende Elternteil so beschäftigt und so von seiner eigenen Trauer überwältigt, dass sich Unterstützung durch Freunde und Verwandte als absolut notwenig herausstellt. Es ist wichtig, dass alle, die einem trauernden Kind nahe sind, in der Lage sein sollten, darüber zu sprechen, wie es war und wie es ist. Kinder brauchen es, dass die Tatsachen und die Gefühle, die ihren Verlust umgeben, bestätigt und verstanden werden; und aus diesem Grund ist es auch wichtig, dass man zuhört, was sie zu sagen haben. Sie werden es wahrscheinlich brauchen, wieder und wieder über die Dinge zu hören und zu sprechen. Finde heraus, was sie denken, bestätige und korrigiere die Tatsachen des Verlustes, hilf Ihnen, ihre Gefühle zu akzeptieren. Vor allem hilf ihnen, ihren Zeitrahmen zu akzeptieren- die Trauer eines Kindes kann sich über viele Jahre ausdehnen. Sie kann auch in erwachsenen Leben wieder auftauchen, im besonderen in Zeiten von Krisen und/ oder Feierlichkeiten. Es gibt keine festen allgemeingültigen Regeln, wenn es um Trauer und den Ausdruck von Verlust geht, aber mit Kindern ehrlich zu sein ist wesentlich, um zu vermeiden, dass sie von Halbwahrheiten und Ängsten verwirrt und überwältigt werden. Wir sollten verstehen, dass der Verlust beider Eltern oder eines Elternteils immer eine traumatische Erfahrung ist, die die Lebenserfahrung eines Menschen mehr oder weniger überschatten kann und ihre ganze Einstellung zum Leben, ihr Gefühl von Sicherheit und ihre ganze Persönlichkeitsentwicklung entscheidend mitbestimmen kann. Kinder in verschiedenen Altersgruppen trauern auf verschiedene Weisen, also sollte die Hilfe, die gegeben wird, dem Alter und der Persönlichkeit des Kindes angepasst sein. Diese Informationen zielt darauf ab, Richtlinien für Eltern, Betreuer oder Familienmitglieder zu geben, so dass sie am besten den Bedürfnissen trauernder Kinder entgegen kommen können. Sag wie es ist. Wenn ein Elternteil oder geliebter Verwandter an Krebs stirbt, sind sich die Kinder normalerweise für einige Zeit der Krankheit bewusst. In den meisten Fällen wird es genug Zeit geben, um mit den Kindern über Krankheit und Tod zu reden. Versuche nicht, sie zu schützen, indem du sie entmutigst oder davon abhältst, dabei zu sein, wenn ein Elternteil stirbt. Kinder sind oft im Bezug auf den Tod weit mehr auf dem Boden der Wirklichkeit als Erwachsene. Wenn sie nicht anwesend sind, wenn der Elternteil stirbt, erzähle Ihnen so bald wie möglich von dem Tod, möglichst in ruhiger Umgebung zu Hause. Im besten Fall sollte es der überlebende Elternteil dem Kind mitteilen, so dass sie den Trauerprozess zusammen beginnen können. Sie den Körper sehen zu lassen, kann helfen, auf die Wirklichkeit hinzuweisen, dass der Elternteil nicht wiederkehren wird. Höre aufmerksam zu, was die Kinder sagen möchten. Manchmal ist ihre Trauer nicht offensichtlich. Wenn die Kinder noch sehr jung sind, erkennst du vielleicht nicht, dass auch sie, wenn auch auf andere Weise, schrecklich unter dem Verlust leiden. Ermutige sie, ihre Trauer und alle damit verbundenen Gefühle auszudrücken. Es könnte geschehen, indem sie Bilder des verstorbenen Elternteils malen; oder indem sie über den Tod reden. Achte darauf, dass die Kinder verstehen, dass nicht alle Krankheiten tödlich enden. Auch um Ängste und Fantasien sollte man sich kümmern. Sag ihnen, wie traurig du bist, and dass du verstehst, dass auch sie sich traurig fühlen. Aber erwarte nicht, dass sie deine Trauer tragen oder ein Ersatz für den Partner werden, den du verloren hast. Kinder werden einige grundsätzliche Fragen stellen, etwa: Ist Mama oder Papa wegen etwas gestorben, das ich getan habe? Werde ich genau so sterben wie sie/er? Wer wird jetzt für mich sorgen? Wird Mama/ Papa jetzt auch sterben? Hinweise, wie man auf solche Fragen antworten kann, sind weiter unten. Denke daran, dass die Altersgruppen sich nicht plötzlich ändern, und Schwierigkeiten können sich auch über die hier angegebenen Altersgruppen ausdehnen. Das Begräbnis Es ist gut, dass Kinder jeden Alters an der Begräbnisfeier teilnehmen, es sei denn, dass sie nicht teilnehmen möchten. Kinder ab dem Alter von 2 ½ Jahren verstehen die Idee des Abschiednehmens. Du kannst selbst kleinen Kindern etwas über die Feier und ihre Bedeutung erklären. Sie sind vielleicht an dem Sarg interessiert, dem Begräbnis oder der Verbrennung, diese Dinge sollten auf der Verständnisebene des Kindes erklärt werden. Einige Familien finden es hilfreich, den Sarg und den Körper vor der Begräbnisfeier zu Hause zu haben. Du kannst die Kinder fragen, ob sie auf besondere Weise Abschied nehmen möchten, z.B. etwas Persönliches in den Sarg zu legen- ein Bild, einen Brief oder eine Blume. Es kann auch hilfreich sein, dass ein vertrauter Erwachsener sich während der Feier um die Kinder kümmert. Nach dem Begräbnis könnten Kinder auf spielerische Weise das Begräbnis nachvollziehen und/ oder vorgeben krank zu sein oder im Sterben zu liegen. Dieses Nachspielen der Krankheit oder des Begräbnisses ist völlig normal. Altersgruppen und ihre Reaktionen Bis zwei Jahre Der Tod eines Elternteils wird nicht verstanden. Das Kind wird jedoch die Abwesenheit eines Elternteils bemerken und die emotionalen Veränderungen in den Menschen, die sich um sie kümmern. Selbst kleine Babys können leicht irritierbar werden und mehr weinen. Die Essgewohnheiten können sich verändern, und Blasen- oder Verdauungsbeschwerden können auftreten. Zwei bis 3 Jahre Ungefähr ab dem Alter von 2 Jahren wissen Kinder, dass Menschen, die nicht in der Nähe sind, zurückgerufen werden oder gesucht werden können. Nach einem Elternteil zu suchen, der gestorben ist, ist ein typischer Ausdruck von Trauer in dieser Altersgruppe. Es kann etwas dauern, bevor ein Kind selbst im Alter von 2 Jahren erkennt, dass ein Elternteil nicht wieder zurückkommt. Solche Kinder brauchen eine stabile, sichere Umgebung. Versuche, die normalen Ess- und Schlafgewohnheiten aufrechtzuerhalten. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und haltende Liebe. Wenn du über das Verhalten des Kindes besorgt bist, sprich mit einem Kinderpsychologen oder einem erfahrenen Kinderarzt. Drei bis 5 Jahre Das Verständnis eines Kindes über den Tod ist in diesem Alter noch begrenzt. Das Kind ist es gewohnt, von den Eltern entfernt zu sein, wenn es im Kindergarten, der Vorschule oder einer Kindergruppe ist. Natürlich sind sie dabei aber voller Vertrauen, dass die Eltern wieder kommen werden. Genau wie bei den jüngeren Kindern könnten sich die Verhaltensweisen verändern. Auch wenn Zeiten von Trauer wahrscheinlich kürzer sind, gibt es vielleicht Verdauungs-oder Blasenprobleme, Kopfschmerzen, Ausschläge, emotionale Ausbrüche, Rückkehr zu Kleinkindgewohnheiten( Daumenlutschen, Teddybären, etc.). Vielleicht haben sie plötzlich Ängste vor dem Tod oder der Dunkelheit und werden Phasen von Traurigkeit, Ärger und Weinen erleiden. Es ist wichtig, Kontakt zum Kindergartenlehrer , dem Kitaleiter oder Schullehrer aufzunehmen, so dass diese sich der Situation bewusst sind , wenn das Kind problematisches Verhalten zeigt. Wenn besorgniserregendes Verhalten oder Störungen lange anhalten, suche nach professioneller Hilfe und Unterstützung. Kinder in dieser Altersgruppe müssen wissen, dass der Tod nicht so wie Schlafen ist. Von diesem Alter an könnten Kinder auch glauben, dass sie etwas getan oder nicht getan haben, dass den Tod verursacht hat, z.B. dem Elternteil nicht das Spielzeug oder ein Geschenk gegeben zu haben, nicht brav genug gewesen zu sein, usw. Dieses mag nicht sofort erkennbar sein, also sprich über alle Besorgnisse, die das Kind hat. Ihm oder ihr muss versichert werden, dass dies nicht so war. Du wirst sanft erklären müssen, dass Mama oder Papa gestorben sind und nicht mehr wiederkommen werden. Strahle Zuversicht aus, vermittle ein Gefühl von Geborgenheit innerhalb der Veränderungen des Lebens. Achte darauf, dass das Kind weiß, dass sich alle um ihn/ sie kümmern werden, dass die Familie zusammenbleiben wird. Die Möglichkeit, dass dir als verbleibender Elternteil etwas zustoßen könnte, sind gering, aber versuche, dem Kind glaubwürdig zu versichern, dass in diesem unwahrscheinlichen Fall jemand, den sie kennen, für sie/ ihn sorgen würde. Sprich darüber mit den Kindern. Kinder in diesem Alter können auch schon verstehen, dass jemand weiterlebt, aufgrund der Tatsache, dass sie ohne den Einfluss der Eltern nicht das wären, was sie sind. Es wird hilfreich sein, sich zusammen mit den Kindern an einige der Dinge zu erinnern, die der Elternteil mit ihnen gemacht hat- so wie die gemeinsamen Spiele, gemeinsam erlebte Ferien, usw. Sechs bis 8 Jahre In diesem Alter werden Kinder immer noch Schwierigkeiten haben, die Wirklichkeit des Todes zu verstehen. Schwere Krankheiten oder der Tod eines Elternteils kann diese Kinder von Freunden und anderen Klassengefährten entfernen. Aber ihre Trauer wird unregelmäßig auftreten , und sie werden viele der Probleme der Kinder im Vorschulalter erleiden. Sie werden die zusätzliche Belastung der Fragen von Schulfreunden über den Tod erleiden, wenn sie wieder zur Schule gehen. Du solltest mit den Lehrern gesprochen haben, bevor das Kind wieder zur Schule geht, und ihren Klassenkameraden sollte gesagt worden sein, wie sie damit umgehen können. Einige der Freunde der Kinder möchten vielleicht gern zum Begräbnis kommen, und das ist gut. Bereite die Kinder auf Fragen vor. Sag ihnen, einfach zu antworten: ” Meine Mutter/ mein Vater ist gestorben“. Sie sollten wissen, dass es in Ordnung ist, nicht in Einzelheiten über den Tod des Elternteils zu reden. Lass die Kinder selbst entscheiden, wem sich sich damit öffnen möchten. Bitte ihre Lehrer, dich zu informieren, falls dein Kind Schwierigkeiten in der Schule bekommt. Trauernde Kinder verhalten sich vielleicht in der Schule ungewöhnlich, oder könnten Ärger gegen Lehrer oder Klassengefährten zeigen. Schulleistungen könnten sich verschlechtern, weil sie sich nicht konzentrieren können und mit ihrem Verlust beschäftigt sind. Ein schwerer Verlust wie der Tod eines Elternteils kann ein Trauma auslösen. Vielleicht haben sie auch Kopf- oder Bauchschmerzen, bevor sie zur Schule gehen, oder in der Schule. Akzeptiere diese als normal und vorübergehend. Es wird Gefühle von Ungewissheit und Unsicherheit geben, und Kinder werden sich wahrscheinlich an den noch lebenden Elternteil klammern. Zu bestimmten Jahreszeiten ( z.B. Mutter/ Vatertag, Weihnachten, Sommerferien , usw.) könnten diese Kinder besonders durcheinander sein. So wie bei der jüngeren Altersgruppe, muss man diesen Kindern versichern, dass es auch andere Leute geben wird, die sich um sie kümmern und sie schützen werden. Zeige ihnen deutlich , dass du sie liebst. Auch mit ihnen kannst du über die positiven und besonderen Dinge sprechen, die sie mit ihren Eltern erlebt haben. Sei aufmerksam, den Kindern nicht zu sagen, dass Gott den Elternteil „zu sich genommen“ hat, um im Himmel zu wohnen. Wenn Kinder auf andere wütend erscheinen( Doktor, Schwester, Pfarrer, Gott) und sie für den Tod verantwortlich machen, hilf Ihnen, durch ihren Ärger zu gehen. Dieser Ärger ist normal und zeigt sich oft bei Kindern im Grundschulalter. Wenn ein Verhaltensproblem länger anhält, suche nach professioneller Hilfe von Therapeuten, die Hilfe für Trauer und Verlust anbieten. Dabei helfen normalerweise Lehrer, Schulleiter oder eine lokale Gesellschaft zur Unterstützung bei Krebs. Voradoleszens ( 9-12 Jahre) Es ist grundsätzlich erkannt worden, dass die meisten Kinder im Alter von 8 oder 9 Jahren ein mehr oder weniger reifes innerliches Konzept über den Tod entwickelt haben. Trotzdem werden einige der Verhaltensweisen, die im früheren Alter auftreten, unvermeidlich auch in dieser Altersgruppe auftreten. Verlust eines Elternteils in diesem Alter kann zu Gefühlen von Hilflosigkeit führen- etwas, das in direktem Widerspruch zu der Tendenz in diesem Alter steht, unabhängiger zu sein. Diese Kinder könnten ein Identitätsproblem entwickeln. Sie haben vielleicht Gefühle von Hilflosigkeit und zeigen ihren Freunden und Klassengefährten ein tapferes Äußeres, und anderen Freunden und Familienmitgliedern ein völlig anderes Gesicht. Vielleicht verstecken sie Ihre Gefühle und werden trotzdem von Bemerkungen in der Schule verletzt; vielleicht erreichen sie nicht die erwarteten Schulnoten, kämpfen in der Schule oder rebellieren gegen Autoritäten. Trotzdem kann die Schule ein stabiler Platz werden in dem, was ansonsten eine chaotische Welt geworden ist. Im Extremfall sind diese Reaktionen ein Schrei nach Hilfe; diese Möglichkeit macht es so wichtig, sich mit allen Problemen und Fragen, die die Schule betreffen, zu beschäftigen. Kinder in dieser Altersgruppe werden vielleicht auch versuchen, die Rolle von Vater oder Mutter anzunehmen. Dies sollte man vor allem auf der emotionalen Ebene nicht unterstützen, sondern sich bewusst sein, dass die Familienstruktur sich verändert hat, und die verbleibenden Familienmitglieder sich neu zusammenfinden und ihre Regeln neu definieren müssen. Es wird nötig sein, auf eine Weise die Verantwortung im Bezug auf gegenseitige Unterstützung miteinander zu teilen, und offen darüber zu sprechen. Achte darauf, dass noch immer genügend Raum zum Spielen ist, für Sport und Freizeitaktivitäten, und dass die Kinder ihre eigenen Freunde haben. Lass sie wissen, dass es in Ordnung ist, noch immer glücklich zu sein und sich auf Ereignisse zu freuen. Wenn es Probleme gibt, sprecht darüber. Falls nötig, suche professionelle Hilfe auf. Teenager Für diese jungen Menschen kann der Tod sehr erschreckend sein. Sie müssen sich bereits mit körperlichen und seelischen Veränderungen auseinandersetzen, während sie von der Kindheit in das Erwachsenwerden gehen. Verlust fügt der an sich schon schwierigen Aufgabe des Erwachsenwerdens eine zusätzliche komplizierte Ebene hinzu. Es ist nicht ungewöhnlich bei Teenagern, sich außerhalb ihres Zuhause zu öffnen oder nach Hilfe für Ihre Trauer zu suchen; als der verbleibende Elternteil solltest du dir dies bewusst machen und nicht fühlen, dass dieses unbedingt etwas über dich und deine Fähigkeiten als Elternteil aussagt. Andererseits werden sich manche jungen Menschen isoliert fühlen, weil sie fühlen, dass Freunde sie vermeiden oder sich verlegen fühlen, weil sie nicht wissen, was sie sagen sollen. Vielleicht wird die Schulleistung von diesem Verlust beeinflusst. Ein Teenager könnte sich vielleicht ungewöhnlich verhalten. In extremen Fällen könnten sie Depressionen bekommen, weglaufen, ihre Freunde wechseln, Drogen nehmen, sexuell ausschweifend werden oder sogar Selbstmordtendenzen entwickeln. Finde dann sofort professionelle Hilfe, wenn du keinen Zugang mehr zu ihnen findest. Lehrer und Jugendgruppenleiter, die mit den Kindern zu tun haben, sollten sofort von dem Tod erfahren und unaufdringlich auf besorgniserregende Verhaltensweisen der Kinder achten. Auch wenn trauernde Teenager oft ihre Gefühle verbergen, können diese Emotionen doch sehr intensiv sein. Gib ihnen zu verstehen, auch durch deine eigene Ehrlichkeit über deine Gefühle, dass es völlig in Ordnung und natürlich ist, verstört zu sein und zu weinen. Teenager könnten versuchen, Ihre Mutter/ Vater zu schützen, indem sie sich ruhig verhalten und ihre Gefühle zurückhalten; sie brauchen vielleicht die verbale Erlaubnis, das frei und direkt auszudrücken, was sie denken und fühlen. Sie müssen wissen, dass es in Ordnung ist, über den toten Elternteil zu reden, und die verbleibenden Eltern können ihren Kindern ein Vorbild in dieser Richtung sein. Unterstütze gesunde Wege, alle Gefühle auszudrücken, ev. auch durch Sport oder kulturelle Aktivitäten,. Teenagern sollte man niemals sagen, dass sie den Platz des Elternteils einnehmen werden, der gestorben ist, stattdessen sollte man ihnen helfen, ihre eigenen Bedürfnisse für die Zukunft zu erkennen, wie z.B. Ausbildung oder besonderes Training für die Arbeit, die sie machen möchten, ihre Bedürfnisse im Bezug auf sinnvolle und kreative Aktivitäten, Freundschaft, Reisen, usw. Und auch hier ist wieder notwendig, das sich die Familienmitglieder zusammenfinden und ihre Verantwortung für gegenseitige Unterstützung erkennen und unter sich teilen. Wenn du fühlst, das du nicht in der Lage bist, dem Teenager dabei zu helfen, mit ihrer/ seiner Trauer und den daraus entstehenden Problemen umzugehen, dann finde professionelle Hilfe. Ältere Teenager werden deutlich erkennen, wie der Tod eines Elternteils die Familie und ihr eigenes Leben beeinflusst. Sie glauben vielleicht, dass sie jetzt für Vater/ Mutter und andere Familienmitglieder sorgen müssen. Sie sind vielleicht verwirrt darüber, was sie jetzt tun sollten. So wie auch bei jüngeren Teenagern, hilf Ihnen, Entscheidungen zu treffen, die sich auf ihre eigenen Bedürfnisse richten. Es kann manchmal einige Jahre dauern, bis ein Teenager völlig durch die emotionale Trauer und ihre Folgen geht. Kinder mit besonderen Bedürfnissen, behinderte Kinder, usw. Trauern wird für einige dieser Kinder schwierig sein. Sie verstehen oft die Unterbrechung ihres Lebens nicht. Sie könnten emotional sehr unstabil werden und zu sehr kindlichen Verhaltensweisen zurückkehren. Ihre Bedürfnisse sind die gleichen wie die aller Kinder, aber es benötigt viel mehr Geduld und Verstehen, um ihnen zu helfen, ihre Trauer zu verarbeiten. Meilensteine im Akzeptieren des Todes Trauer hat viele Muster und kann für viele Jahre ab und zu als schwierige Gefühle und Ängste auftauchen, obwohl die Intensität mit der Zeit langsam abnimmt. Der verbleibende Elternteil wird es wissen, wenn die Kinder ihren Frieden mit dem Verlust schließen, wenn sie zeigen, dass sie die Realität des Todes akzeptieren. Sie werden ihr Leben neu organisieren, um ihre Geschichte des gestorbenen Elternteils abzuschließen, und zu ihren normalen Aktivitäten und Beziehungen zurückkehren, wenn sich auch vielleicht ihre Lebenseinstellung verändert hat, und es schwierig ist, dies zu verstehen. Deine eigenen Bedürfnisse Partnerschaften haben verschiedene Phasen des Glücklichseins. Sei aufmerksam darüber, deinen Partner vor deinen Kindern nicht zu glorifizieren oder herunterzumachen. Kinder brauchen gute, realistische Erinnerungen, auf denen sie ihre Zukunft aufbauen können. Deine eigenen Bedürfnisse sind so bedeutsam wie die deiner Kinder. Trotzdem musst du dich gleichzeitig mit deinem eigenen Schmerz auch mit der Trauer deiner Kinder beschäftigen. Du bist die wichtigste Person in ihrem Leben. Um mit der zusätzlichen Verantwortung umzugehen, zögere nicht, Angebote für Hilfe von Familie und Freunden anzunehmen. Halte deine Weise, Körperübungen zu machen, aufrecht , und iss gesund. Halte den Kontakt mit Familie, Freunden und Selbsthilfegruppen aufrecht, die deine Bedürfnisse verstehen. Diese Menschen können sowohl dir als auch deinen Kindern in der Trauerphase helfen und Euch unterstützen. Wir alle müssen lernen, dass wir nicht immer in Kontrolle sind, und Hilfe anzunehmen. Wenn wirkliche Religiosität oder Spiritualität Teil deines Lebens sind, teile deine Einsichten mit deinen Kindern, ohne sie überzeugen oder in eine bestimmte Richtung lenken zu wollen. Dies kann ihnen Antworten geben, die ihnen jetzt und in der Zukunft helfen werden. Trauer und Suizid
Trauer, eins der vielen Gesichter der Trauer
Meistens betrachten wir Trauer als eine überwältigende Reaktion auf ein singuläres Ereignis, in der Regel den Tod eines geliebten Menschen. Doch wenn wir genauer hinsehen, stellen wir fest, dass die Trauer uns während eines guten Teils unseres Lebens begleitet hat. Trauer ist nur eines der vielen Gesichter der Trauer. Ich finde es nützlich, Trauer als eine Konstellation von Reaktionen zu betrachten, als einen sich ständig verändernden Prozess. Der Autor C. S. Lewis schrieb nach dem Tod seiner Frau: "Niemand hat mir gesagt, dass sich Trauer so sehr wie Angst anfühlt. Unsere Trauer manifestiert sich als Wut, Selbstverurteilung, Bedauern und Schuldgefühle. Wir erleben Einsamkeit und Erleichterung, Schuld und Scham und Perioden der Taubheit, wenn wir das Gefühl haben, durch Melasse zu gehen. Selten sind wir auf die intensiven Gefühle vorbereitet, die uns überkommen, wenn jemand stirbt, den wir lieben. Wir müssen das ganze Spektrum der Ausdrucksformen der Trauer berücksichtigen, von Taubheit und Ausdruckslosigkeit bis hin zu wilden, unkontrollierten Gefühlsausbrüchen. Die manchmal fast verrückten Explosionen der Trauer sind in konventionellen Trauerbegleitungsgruppen selten erlaubt. Unsere Angst vor diesem Kontrollmangel führt uns zu Ideen, wie wir mit unserer Trauer umgehen oder unsere Trauer überwinden können. Ich finde es merkwürdig, dass wir nie darüber sprechen, wie wir unsere Freude "managen" oder unser Glück "überwinden" können. Trauer ist wie ein Strom, der durch unser Leben fließt, und es ist wichtig zu verstehen, dass Verlust nicht verschwindet. Sie hält ein Leben lang an. Es ist unsere Beziehung zu einem bestimmten Verlust, die sich verändert. Er wird für uns nicht immer die gleiche Intensität haben oder den gleichen Ausdruck haben. Aber die Trauer als natürliche menschliche Reaktion auf den Verlust wird bleiben, und unser Widerstand dagegen wird den Schmerz nur noch verstärken. |